Verein Netzwerk Logistik: Exportkontrolle ist Chefsache

Prüfung der Auswirkungen von Sanktionen wird komplexer: Unternehmen müssen sich immer auf dem Laufenden halten.

Verein Netzwerk Logistik: Exportkontrolle ist Chefsache Bild: VNL / v.l.n.r.: Mario Horjak (Manager Exportkontrolle, Andritz AG), Günter Kowald (VNL-Vorstand und Direktor Export & Supply Chain, Saint Gobain Austria), Marc Wege (Teamleiter Zoll und Verbrauchsteuern, Siemens Energy Austria GmbH) und Sabine Hanusch (VNL-Vorstand und Professorin FH JOANNEUM).

Unter dem Titel „Zoll 2023 – aus der Praxis für die Praxis“ hat der Verein Netzwerk Logistik (VNL) wieder zu seinem alljährlich sehr gut besuchten „VNL-Powerday Zoll & Exportkontrolle“ in die FH Joanneum nach Kapfenberg eingeladen. Im Fokus der Veranstaltung standen die Neuerungen rund um Zoll und Exportkontrolle, insbesondere in Bezug auf die aktuellen EU-Sanktionen gegen Russland und Belarus.

„Der internationale Logistikmarkt entwickelt sich schon seit einiger Zeit sehr dynamisch“, hob Günter Kowald, VNL-Vorstand und Direktor Export & Supply Chain, Saint Gobain Austria, in seiner Begrüßungsrede hervor. Das habe auch direkte Auswirkungen auf den Zoll und die Exportkontrolle. Hier müssten die heimischen Unternehmen immer up-to-date sein, meinte Kowald.

„Es ist mittlerweile für jedes exportierende Unternehmen im EU-Raum unerlässlich, ein Internes Kontrollprogramm einzurichten, um die sich ständig ändernden Rechtsvorschriften der Exportkontrolle lückenlos einhalten zu können“, betonte Mario Horjak, Manager Exportkontrolle, Andritz, in seinem Vortrag. So würden sich v.a. im Bereich der Wirtschaftssanktionen die individuellen Embargos gegen einzelne Firmen, Personen und Institutionen ständig ändern, was insbesondere den KYC (Know Your Customer) Prozess sehr schwierig gestaltet.

„Durch die vielen Neuerungen im Zoll und der Exportkontrolle sind alle Unternehmen angehalten, sich immer auf dem Laufenden zu halten“, erklärte Marc Wege, Teamleiter Zoll und Verbrauchsteuern, Siemens Energy Austria. So wird die Prüfung der Sanktionslisten immer komplexer. Betroffen sind dabei nicht nur der Export, sondern auch der Import von Waren. Die für die Prüfung der Sanktionslisten verantwortlichen Mitarbeiter:innen müssen dafür speziell ausgebildet und laufend geschult werden. Das schließt auch sowohl interne als auch externe Überprüfungen ein.

Zusätzlich müssen die entsprechenden Dokumentationen, Prozessanweisungen und Stellenbeschreibungen immer aktuell gehalten werden. Schriftliche Dokumentationen sind das Um und Auf, denn „Eine nicht dokumentierte Exportkontrolle hat nicht stattgefunden“, so der allgemeine Tenor beim „VNL-Powerday Zoll & Exportkontrolle“ in Kapfenberg.

www.vnl.at

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