Exorbitante Erhöhungen der Energiekosten und explodierende Treibstoffpreise verursachen für die Verkehrswirtschaft einen nicht mehr bewältigbaren Kostendruck. Bereits im letzten Jahr betrug die Erhöhung der Treibstoffkosten rund 30 Prozent, seit Jänner des Jahres nochmals über 45 Prozent.
Dazu kommt, dass Betankungen in der Verkehrswirtschaft überwiegend über Betriebstankstellen erfolgen und hier Treibstoffe aufgrund von Irritationen auf den Spotmärkten oft deutlich über den Zapfsäulenpreisen auf Tankstellen bezogen werden müssen. Das führt dazu, dass der Anteil der Treibstoffkosten an den Gesamtkosten in der Transportwirtschaft im Schnitt von etwa 20 Prozent vor der Energiekrise auf inzwischen über ein Drittel angestiegen ist.
„Das Maß ist voll, so kann und wird es nicht weitergehen können. Wenn die Politik jetzt nicht die notwendige Handbremse zieht, werden unsere Dienstleistungen an die Wand gefahren“, formuliert WKOÖ-Verkehrsobmann Wolfgang Schneckenreither den Aufschrei und Hilferuf der heimischen Mobilitätswirtschaft.
Für ihn stellt sich die Frage, wie lange die Verkehrsbranche noch stabile Lieferketten garantieren kann, wenn keine Unterstützungsmaßnahmen dafür erfolgen. „In keinem anderen EU-Staat sind in den letzten Wochen die Treibstoffpreise so stark gestiegen wie in Österreich, nämlich sieben Prozent stärker als in Deutschland, 19 Cent höher als in Frankreich und 22 Cent höher als in Spanien und den Niederlanden. In fast allen Ländern rund um Österreich hat die Politik aber auch Maßnahmen gegen diese Preisexplosionen ergriffen, auf die wir hier in Österreich noch immer warten“, bemerkt Wolfgang Schneckenreither.
Zu allem Überfluss wolle Österreich auch noch an der ab Juli geplanten CO2-Bepreisung festhalten. „Diese führt dann abermals zu einem Anstieg der Treibstoffkosten, beginnend mit 9 Cent pro Liter und einer geplanten Verdoppelung dieses Anstiegs in den nächsten Jahren“, zeigt Wolfgang Schneckenreither auf. Daran knüpft er die Forderung an die Politik nach einer zumindest temporären Reduktion der Mineralölsteuer auf das EU-Minimum, deren vorübergehende Aussetzung beziehungsweise Rückvergütung, einer Deckelung der Treibstoffpreise wie in anderen Ländern Europas sowie einer Verschiebung der CO2-Bepreisung.