Schwerer Stand für die Bahnlogistik in der Österreich-Distribution

Beim „Forum Green Raillogistik Austria“ wurde die Bedeutung der Anschlussbahnen und innerstädtischen Bahnlogistikzentren bekräftigt

Schwerer Stand für die Bahnlogistik in der Österreich-Distribution Bild: Porsche Holding

„Die Schiene hat im innerösterreichischen Güterverkehr an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt und Marktanteile verloren.“ Das war die Kernaussage von Prof. Sebastian Kummer, Vorstand des Institutes für Transportwirtschaft und Logistik an der WU Wien, beim „Forum Green Raillogistik Austria“ in Wien.

In seinen Ausführungen wies Sebastian Kummer auf die systembedingten Wettbewerbsnachteile der Güterbahnen bei kurzen Distanzen hin. Diese seien das Ergebnis der betriebswirtschaftlichen Steuerung und der Vollkostenrechnung der ÖBB. Als weitere Problemfelder nannte er: 

  • Hohe Kosten für Anschlussbahnen führen dazu, dass viele Schienenanschlüsse nicht mehr betrieben werden.
  • Die Kombination aus langen Investitionszyklen und geringen Margen bei der Bahn sind eine schlechte Ausgangssituation für die digitale Transformation.

Mögliche Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation aus der Sicht von Sebastian Kummer:

  • Gezielte Engpassinvestitionen bei der Bahninfrastruktur anstelle von spektakulären Großprojekten, insbesondere in Wien
  • Intensivierung der Forschung der digitalen Transformation bei der Bahn
  • Viele Unternehmen möchten gerne die Bahn aus ökologischen Gründen verwenden, aber Kosten und Leistungen dürfen keinen (zu) großen Abstand zum Lkw-Verkehr haben.
  • Nutzung innerstädtischer Bahnhöfe für die City-Logistik

„Wenn man mehr innerösterreichische Bahntransporte möchte, dann muss man die direkten Zahlungen des Staates an Bahnunternehmen, Logistikdienstleister oder Verlader erhöhen“, sagte Sebastian Kummer an die Adresse der Politik gerichtet.

 www.wu.ac.at

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