Anfang Dezember 2016 bewältigte der Felbermayr-Fachbereich für Internationale Tieflader-Bahntransporte (ITB) den schwersten jemals in Europa durchgeführten Schienentransport. Dabei wurde ein Generator-Stator inklusive Transporthilfsmitteln mit einer Masse von 482 Tonnen transportiert. Zur Bewältigung der Schienenfahrt in Polen kam ein 32-achsiger Tragschnabelwagen zum Einsatz.
Als der Stator am 5. Dezember 2016 gegen 16 Uhr sein Ziel im polnischen Kohlekraftwerk Jaworzno im Raum Katowice erreichte, war die Erleichterung der am Transport Beteiligten spürbar. Vorangegangen waren, ausgehend vom Jahr 2012, jahrelange Planungsarbeiten. Im April des gleichen Jahres wurde der Fachbereich ITB vonseiten Siemens Erlangen mit einer Machbarkeitsstudie für den Transport eines Stators samt Transporthilfsmitteln vom deutschen Lieferwerk Mülheim/ Ruhr bis zum polnischen Kohlekraftwerk Jaworzno beauftragt.
Eine eigehende Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass ein solcher Transport unter Einschaltung des Verkehrsträgers Schiene mit dem ITB-Spezialequipment möglich ist. Weitere detaillierte Abklärungen technischer, logistischer und kommerzieller Natur zogen sich über Jahre hin, bis das Projekt letztlich in die Umsetzungsphase gelangte.
Auftraggeber für den polnischen Transportanteil war die für die Montage des gesamten Kraftwerksblocks zuständige Firma Rafako. Als Auftragnehmer fungierte die Unternehmenstochter BEST Logistics, der auch die Federführung im Gesamtprojekt oblag, waren doch ebenso dem Schienentransport vor- und nachgelagerte Leistungen zu erbringen. Aus vertragsbedingten Gründen sollte der Übergabeort zwischen Verkäufer und Käufer nunmehr im Binnenhafen Opole liegen. Ende November 2016 wurde das Schwerstück in Opole auf einen 32-achsigen Spezialwaggon der ITB verladen.
Abseits der Kernaufgabe des Schienentransports durch die ITB lieferte das Unternehmen Felbermayr und seine Tochterunternehmen auch für alle vor- und nachgelagerten Leistungen Lösungen. So betraute Siemens die Firma Haeger & Schmidt in Duisburg mit dem Schiffstransport des Stators von Mülheim/Ruhr bis Opole. Der polnische Kunde wiederum übertrug BEST Logistics sämtlich dem Schienentransport nachgelagerten Leistungen bis ins Maschinenhaus.
Die Bestellung eines 1.000-Tonnen-Hubgerüstes seitens Felbermayr-Krefeld sowie eines 24-achsigen Selbstfahrers seitens Felbermayr Wels, für Arbeiten innerhalb des Kraftwerkes Jaworzno, komplettierten das Leistungsspektrum. Koordiniert wurden die verschiedenen Transportabschnitte und -sequenzen durch BEST Logistics.