Daimler AG und Pappas Gruppe beschließen Umstrukturierung in Österreich und Salzburg und Streichung von 110 Jobs
Mit einer Neustrukturierung der Geschäftstätigkeit wollen die Daimler AG und die Pappas Gruppe die Wettbewerbsfähigkeit des Automobilgeschäfts in Österreich und Ungarn steigern. Zu diesem Zweck vereinbarten die beiden Unternehmen die komplette Übernahme der Import- und Finanzierungsgesellschaften für Österreich und Ungarn zum Jahreswechsel 2012/13 durch den Stuttgarter Automobilhersteller.
Außerdem schließt das Zentralersatzteillager Salzburg der Georg Pappas Automobil AG, das seit Jahrzehnten für den Ersatzteilgroßhandel an die österreichische Mercedes-Benz-Organisation verantwortlich ist, mit Jahresende 2013 den Betrieb. Danach wird die Daimler AG die österreichischen Mercedes-Benz Händler vom Ersatzteil-Logistikcenter Nürnberg aus beliefern. Von der Umstellung sind bei der Pappas Gruppe 110 der über 2.400 Mitarbeitenden betroffen. Für sie wird laut Unternehmensangaben ein umfassender Sozialplan ausgearbeitet.
Die Vertriebskanäle Großhandel/Import und Retail für Fahrzeuge der Daimler AG sind international traditionell getrennt. In Österreich und Ungarn gibt es dagegen seit vielen Jahrzehnten eine gesellschaftsrechtliche Verflechtung dieser beiden Bereiche. Die Daimler AG und Pappas sind zu jeweils 50 Prozent an den Großhandelsgesellschaften in Österreich (Mercedes Benz Österreich Vertriebs GmbH) und Ungarn (Mercedes-Benz Hungaria Kft) beteiligt.
Nunmehr wird die Daimler AG mit 1. Jänner 2013 die Struktur auch in Österreich und Ungarn der internationalen Organisationsstruktur anpassen und eine Trennung von Groß- und Einzelhandel herbeiführen. Pappas gibt seine Anteile an den Großhandelsgesellschaften sowie an der Mercedes-Benz Financial Services Austria (49 %) und den Mercedes-Benz Financial Services Gesellschaften in Ungarn (10 %) an die Daimler AG ab. „Nach der zu erwartenden Genehmigung durch die Kartellbehörde wird sich unser Unternehmen damit sowohl in Österreich als auch in Ungarn verstärkt auf das Automobil-Einzelhandels- und -Kundendienstgeschäft konzentrieren“, erklärte Gerhard Haggenmiller, Finanzdirektor der Pappas Gruppe, am 13. Dezember.
Im Jahr 2012 verkaufte die Pappas Gruppe in Österreich, Ungarn und Deutschland über 18.000 Pkw und Nutzfahrzeuge, was einer Steigerung um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Konzernnettoumsatz 2011 betrug 966 Mio. Euro.