Neue Landstromanalage am Kieler Ostseekai

Nach dem erfolgreichen Integrationstest wurde am 16. Juni als erstes Kreuzfahrtschiff die „AIDAsol“ an die Landstromversorgung angeschlossen.

Neue Landstromanalage am Kieler Ostseekai Bild: Port of Kiel

Am Ostseekai im Kieler Hafen wurde eine der leistungsstärksten Landstromanlagen in Europa offiziell in Betrieb genommen. Mit 16 Megawatt kann die Anlage ein Kreuzfahrtschiff am Ostseekai und die Fährschiffe der Stena Line am Schwedenkai parallel mit klimaneutral produziertem Strom aus Wasserkraft versorgen. Das Land Schleswig-Holstein hat den Bau der 13,5 Mio. Euro teuren Anlage mit rund 9 Mio. Euro unterstützt und sich auf Bundesebene erfolgreich für eine Reduzierung der EEG-Umlage auf Landstrom eingesetzt.

„Mit dieser Investition, die Landstrom nun an insgesamt drei Stellen in Kiel ermöglicht, dürfte der Seehafen auch im internationalen Vergleich sehr weit vorn liegen. Die Anlage wird tausende von Tonnen CO2 einsparen und damit die Menschen in der Landeshauptstadt erheblich entlasten“, so der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Verkehr und Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Bernd Buchholz.

Die neue Landstromanlage versorgt bereits seit Jahresbeginn auch die Fähren der Stena Line täglich mit Ökostrom. Pro Jahr werden so rund 5.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) allein am Schwedenkai eingespart. Für jedes Kreuzfahrtschiff, das mit Landstrom versorgt wird, kommt eine Einsparung von durchschnittlich circa 45 Tonnen CO2 am Ostseekai hinzu. Darüber hinaus werden seit Mai 2019 die Fähren der Color Line am Norwegenkai an das landseitige Netz angeschlossen, wodurch weitere 3.000 Tonnen CO2 pro Jahr weniger anfallen.

Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer: „Alle innerstädtischen Terminalanlagen verfügen nunmehr über einen Landstromanschluss. Die skandinavischen Fährreedereien gehen bei der Stromnutzung voran und ich freue mich sehr, dass mit Aida Cruises jetzt auch die erste Kreuzfahrtreederei Landstrom in Kiel bezieht. Wir decken so bereits den überwiegenden Teil des Energiebedarfs, der im Innenstadtbereich liegenden Schiffe, emissionsfrei und klimaneutral. Diesen Weg wollen wir konsequent weiter gehen und planen schon eine weitere Landstromanlage für den Ostuferhafen.“

Siemens lieferte die elektrischen und elektronischen Kernelemente der Landstromanlage. Sie besteht im Wesentlichen aus Umrichtern, Mittelspannungsschaltanlagen, Automation und einem Energiemonitoring. Die fahrbare Vorrichtung für die Übergabe der Starkstromkabel zum Schiff kommt von der Firma Stemmann-Technik, einem Unternehmen der Wabtec Corporation. Das Kabelsystem ist in Verbindung mit den Anschlussboxen auf dem Terminalgelände flexibel einsetzbar und damit für Kreuzfahrtschiffe unterschiedlicher Größe und Bauform geeignet.

www.portofkiel.com

Werbung