Logistikzentrum Fürnitz steht vor rotem Signal

Wirtschaftskammer Kärnten kritisiert die Verzögerungen beim Ausbau der Bahn-Infrastruktur massiv. Das Bundesland „verschläft den Anschluss“.

Logistikzentrum Fürnitz steht vor rotem Signal Bild: LCA Süd

Seit Jahren schieben die ÖBB vereinbarte Investitionen in den Ausbau der Logistikdrehscheibe Villach auf die lange Bank. Laut Wirtschaftskammer Kärnten scheint damit eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Bundesland massiv gefährdet. Als Grund für den Stopp des Vorhabens gilt die zurzeit angespannte budgetäre Situation.

„Ich halte die Vorgehensweise der ÖBB für inakzeptabel“, kritisiert Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jügen Mandl. „Die Koralmbahn und die jahrelangen Vorarbeiten für den europaweit einzigartigen Zollkorridor von Fürnitz zum Hafen Triest gehören zu den wichtigsten Standortprojekten Kärntens zumindest in diesem Jahrzehnt. Und die ÖBB lassen uns dabei in verantwortungsloser Weise hängen!“

Eine Studie der Wirtschaftskammer zeige klar die Vorteile moderner Logistikzentren an der Baltisch-Adriatischen Achse. Doch die Investitionen würden weiter auf sich warten lassen. „Während Graz und Wels ausbauen, verschläft Kärnten den Anschluss“, bemängelt Jürgen Mandl.

Der Wirtschaftskammerpräsident appelliert an Landeshauptmann Kaiser: Kärnten dürfe bei Infrastrukturprojekten nicht weiter ausgebremst werden. Die Region liege an zwei Top-Bahnfrachtkorridoren (Baltisch-Adriatische und Alpen-Westbalkanachse) – werde aber laut Jürgen Mandl gezielt benachteiligt.

Seine Forderung: Die ÖBB sollen ihre gemachten Zusagen endlich einhalten. Ohne Ausbau des Logistik Centers Austria Süd bleibe nämlich auch der Zollkorridor mit Triest wirkungslos. Während das ÖBB-Frachtterminal Wels und das Cargo Center Graz Millioneninvestitionen erhielten, gehe Kärnten leer aus. „Diese Benachteiligung muss endlich aufhören“, verlangt Jürgen Mandl.

www.wko.at/ktn

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