Logistikdienstleister investieren mehr in die eigene Marke

Marktstudie von Get the Point zeigt: Verlader legen Wert auf die Außendarstellung ihrer Logistikdienstleister

Logistikdienstleister investieren mehr in die eigene Marke

Für 97 Prozent der Logistikdienstleister ist die Arbeit an der eigenen Marke ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das ist eines der Ergebnisse der bereits im fünften Jahr durchgeführten Marktstudie „Markenführung in der Logistik“. Macher und Herausgeber ist die auf die Logistikbranche spezialisierte Kommunikationsagentur Get the Point, die neben den Logistikdienstleistern auch wieder deren Auftraggeber in die Untersuchung einbezogen hatte.

Dabei kam heraus, dass 92 Prozent der Industrie- und Handelsunternehmen Werbung und Markenaufbau seitens der Logistikdienstleister für wichtig halten. Eine ähnlich hohe Übereinstimmung besteht im Bereich der Markenbekanntheit: 58 Prozent der Logistiker glauben, dass ihre Kernbotschaften bei den Kunden bekannt sind. Das deckt sich mit den Angaben der Verlader, von denen 52 Prozent den Slogan ihrer Spediteure kennen.

Unterschiedliche Einschätzungen gibt es hinsichtlich der Auswirkungen guter Markenarbeit auf den eigenen Umsatz. 71 Prozent der Verlader gaben an, bei der Auswahl ihres Logistikdienstleisters sehr wohl auf dessen Außendarstellung zu achten. An diesen Effekt glauben jedoch nur 52 Prozent der Logistiker. Im Vorjahr lag dieser Wert bei nur 41 Prozent.

Trotzdem sind die Marketingbudgets wieder deutlich angestiegen. Waren im Vorjahr mit 53 Prozent die meisten Budgets kleiner als 200.000 Euro, stehen im laufenden Jahr in 49 Prozent der befragten Unternehmen Beträge zwischen 200.000 und 500.000 Euro zur Verfügung.

Die Personal-Ressourcen für Marketing gingen im selben Zeitraum jedoch zurück. Inzwischen arbeiten in 78 Prozent der Marketing-Abteilungen weniger als fünf Mitarbeiter. 2015 lag dieser Wert noch bei 69 Prozent. „Die sinkende Zahl der internen Marketing-Experten steht im Widerspruch zur wachsenden Bedeutung der Markenarbeit, zumal der Anteil der externen Unterstützung nur marginal gestiegen ist“, stellt Clemens Meiß, einer der beiden Geschäftsführer von Get the Point fest. Dieses Missverhältnis könne sich „mit zeitlichem Verzug negativ auswirken“. Hier gelte es, „rechtzeitig gegenzusteuern“.

Ein weiteres Ergebnis der Studie betrifft die Bedeutung der internen Kommunikation für die Markenbildung. 84 Prozent der Logistiker legen Wert auf die interne Markenkommunikation, wobei 58 Prozent der Befragten die eigenen Mitarbeiter für Botschafter der eigenen Marke halten. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert erst bei 44 Prozent.

„Marke wird von innen nach außen gemacht“, betont Wieland Schmoll, Geschäftsführer-Kollege von Clemens Meiß. Diese Regel würde durch die diesjährigen Umfrageergebnisse belegt. Denn die intensive interne Kommunikation führe dazu, „dass immer mehr Mitarbeiter zu Fans des eigenen Unternehmens beziehungsweise der eigenen Marke werden“.

Große Bewegungen sind auch beim Online- beziehungsweise digitalen Marketing feststellbar. Waren auf diesem Gebiet 2015 erst 65 Prozent der Logistiker aktiv, so sind es gegenwärtig bereits 82 Prozent der Befragten. Damit scheint das Informationsbedürfnis der meisten Kunden gedeckt zu sein. Denn nur 44 Prozent der Verlader wünschen sich hier ein verstärktes Engagement.

Im Rahmen der Untersuchung waren rund 400 Marketingleiter, Geschäftsführer oder Inhaber der größten deutschen Logistikunternehmen angeschrieben worden, die einen Jahresumsatz von mindestens 50 Mio. Euro erwirtschaften. Zum Prüfen der Plausibilität wurden zudem 100 Verlader aus verschiedensten Branchen befragt, die in großem Umfang Logistikdienstleistungen in Anspruch nehmen. Insgesamt nahmen rund 80 Personen an der Umfrage teil.

www.getthepoint.de.

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