IFW: Stausituationen in Containerschifffahrt sinken

Der Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel für November im Vergleich zum Vormonat ein Minus von 2,4 Prozent aus.

IFW: Stausituationen in Containerschifffahrt sinken Bild: IFW Kiel

Die Staus in der Containerschifffahrt bilden sich deutlich zurück. Ursächlich dafür dürfte auch der nachlassende Welthandel sein. Dies zeigt das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator für den Monat November: Es weist für den Welthandel im Vergleich zum Vormonat ein deutliches Minus von 2,4 Prozent aus (preis- und saisonbereinigt).

Gegenwärtig befinden sich rund 8 Prozent aller weltweit verschifften Waren im Stau, in der Spitze waren es Ende 2021 fast 14 Prozent. Bereits den zweiten Monat in Folge ist der Anteil der im Stau befindlichen Container rapide gefallen. Ein Grund dafür ist auch der nachlassende Seeverkehr in der Nordsee. Ein schwaches Bild zeigt der Novemberhandel der EU, mit einem leichten Plus bei den Exporten (+1 Prozent) und einem Rückgang bei den Importen (-3,2 Prozent).  

Für die USA signalisieren die Werte des Kiel Trade Indicator nur wenig Bewegung im Vergleich zum Vormonat, etwas mehr Waren dürften beim Export (+0,8 Prozent) umgeschlagen werden, etwas weniger beim Import (-0,8 Prozent). Kaum Veränderung ist für Chinas Handel zu erwarten, Exporte (-0,1 Prozent) und Importe (+0,1 Prozent) dürften praktisch stagnieren.

Russlands Handel bleibt volatil, ausgehend von niedrigen Niveaus zeigen die Indikatorwerte ein Plus bei den Exporten (+4,8 Prozent) und ein Minus bei den Importen (-4,4 Prozent) an. Russische Häfen verzeichnen aufgrund chinesischer und türkischer Lieferungen wieder mehr ankommende Ladung. Russland hat es geschafft, seinen Handel mit der Türkei und China auszuweiten. 

Der Schwarzmeerhafen Noworossijsk und vor allem der nahe China gelegene Pazifikhafen Wladiwostok zeigen im November eine deutliche Zunahme ankommender Containerladungen. Im für den Handel mit Europa entscheidenden Hafen St. Petersburg legt dagegen kaum noch ein Containerschiff an.

„Die Sanktionen der EU und anderer westlicher Partner zeigen klar Wirkung und können durch den Handel mit China oder der Türkei auch nicht ausgeglichen werden. Russlands Handel insgesamt liegt rund ein Viertel unterhalb des Niveaus vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine, und von offizieller Seite werden seit Sommer keine Handelsdaten mehr ausgewiesen“, so Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator

www.ifw-kiel.de 

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