Wie der Hafenbetrieb Rotterdam und Heerema bekanntgeben, haben die größten Kranschiffe von Heerema Marine Contractors, Sleipnir und Thialf nun offiziell von der Nutzung der Motoren auf Landstrom umgestellt.
Die Landstromversorgung ermöglicht es, die Energieversorgung von Schiffen und Motoren auf das Stromnetz umzustellen. Dabei werden die Kranschiffe Sleipnir und Thialf von dem errichteten Anschluss mit Energie versorgt die von Windturbinen auf der nahe gelegenen Landzunge oder bei Bedarf von einer anderen Quelle erzeugt wird.
Koos-Jan van Brouwershaven, CEO von Heerema, dazu: „Wir haben unsere Ziele bis 2026 für die Emissionsreduzierung festgelegt. Durch den Anschluss an die Landstromversorgung reduzieren wir unsere Gesamtauswirkungen um 5 Prozent, was dem Verbrauch von 5.000 Dieselautos entspricht.“
Bei Standardreparatur- und -wartungszeiten im Rotterdamer Hafen werden durch das Abschalten der Heerema Schiffsmotoren 15.000 Tonnen CO2, 20 Tonnen Feinstaub, 5 Tonnen Schwefel und eine beträchtliche Menge Stickstoff eingespart. Der Landstromanschluss hat eine Kapazität von 20 Megawatt, was dem Energieäquivalent von etwa 15.000 Haushalten gleichkommt.
„Da die Schiffe ihre Motoren abschalten, wenn sie an die Landstromversorgung angeschlossen sind, werden praktisch alle Emissionen und Feinstaub vermieden, da kein Schiffsgasöl oder – im Fall von Sleipnir – kein LNG mehr verwendet wird. Diese Maßnahme kommt den Anwohnern unmittelbar zugute, da sich die Luftqualität verbessert und der CO2-Ausstoß verringert. Außerdem wird die Lärmbelästigung ohne laufende Motoren erheblich reduziert“, heißt es in einer gemeinsamen Presseaussendung.
Jedes Jahr laufen etwa 30.000 Schiffe den Rotterdamer Hafen an. Die meisten von ihnen verwenden immer noch Dieselgeneratoren. Durch die Nutzung der Landstromversorgung können die Schiffe ihre Dieselgeneratoren abschalten und so bis zu 25.000 Liter Diesel pro Tag und Schiff einsparen.
Mindestens 90 Prozent der Offshore-Schiffe, Fähren, Kreuzfahrtschiffe, Roll-on-Roll-offSchiffe und Containerschiffe in Rotterdam müssen bis 2030 Landstrom nutzen. Das vermeidet den Ausstoß von rund 200.000 Tonnen CO2 und 2.500 Tonnen Stickstoff. Die Installation an der Anlegestelle von Heerema im Calandkanaal ist ein wichtiger Schritt, der von der Stadt Rotterdam mit dem Budget für die Energiewende (2 Mio. Euro) unterstützt wurde.