Hafen Koper: Gute Performance im Österreich-Transit

Der slowenische Universalhafen profitiert im Segment Container von neuen Bahnanschlüssen von/nach Oberösterreich und Salzburg. Die Coronavirus-Pandemie stellt für das Management eine Herausforderung dar. In den nächsten Wochen wird ein spürbarer Rückgang der Importcontainer erwartet.

Hafen Koper: Gute Performance  im Österreich-Transit Bild: Der Containerverkehr von und nach Österreich ist im Vorjahr leicht gewachsen.

WIEN. Man werde den österreichischen Markt zukünftig noch schneller und effektiver bedienen. Das war eine der Kernaussagen des Vorstandsvorsitzenden der Luka Koper d.d., Dimitrij Zadel, bei der im November 2019 abgehaltenen Kundenveranstaltung im Naturhistorischen Museum in Wien. Die nun verlautbarten Zahlen bekräftigen das. Demnach passierten im vergangenen Jahr knapp 7 Mio. Tonnen Güter mit Ausgangs- und Zielorten in der Alpenrepublik die Kaianlagen im slowenischen Seehafen. Das bedeutet eine Steigerung um zwei Prozent im Vergleich zu 2018 und wird traditionell von einigen Großverladern aus der Stahl-, Feuerfest-, Papier-, Holz-, Getränke-, Konsumgüter- und Automobilindustrie getragen.

Besondere Bedeutung besitzt das Segment Container mit einem Aufkommen von 227.000 TEU (2018: 225.000 TEU) im Österreich-Verkehr. Darin enthalten waren 62.000 TEU im Segment der Stuffing/Stripping-Dienste im Auftrag von Unternehmen aus den Branchen Holz, Papier, Zellstoff, Energy Drinks und feuerfeste Produkte. Das leichte Wachstum wurde vom Ausbau der Zugprodukte begleitet. Es fahren jetzt regelmäßige Blockzüge auf den Routen Koper – Graz CCG v. v. und Koper – Enns – Salzburg – Koper (SETG), ergänzt um Anschlüsse der Operateure RCO, Roland Spedition und Metrans. Täglich verkehren 25-30 Züge auf den Österreich-Verbindungen (Import und Export), darunter 7-10 Containerzüge.

„In den letzten zwei Wochen seien volle Containerschiffe aus Fernost in Koper eingetroffen, erläutert Miha Kalcic, Österreich-Repräsentant des slowenischen Seehafens, im Gespräch mit dieser Zeitung. Er sieht aktuell noch keine Gefahr für das Auftreten von Leercontainer-Engpässen in Südösterreich gegeben. Die Containerimporte in die Alpenrepublik seien in den letzten 14 Tagen auf dem Vorjahresniveau gelegen. Das könnte sich in den kommenden zwei bis drei Wochen ändern, befürchtet er mit dem Hinweis auf die Folgen der Coronavirus-Krise für die Containerschifffahrt im Fahrtgebiet zwischen Ostasien und Europa.

Sowohl die Liniendienste der Reedereien als auch die Bahnshuttle von Koper ins zentraleuropäische Hinterland und retour laufen dem Vernehmen nach stabil. Das Leercontainerdepot im Cargo Center Graz sei in der Kalenderwoche 11 noch gut bestückt gewesen, berichtet Miha Kalcic. Die Lkw der Trucking-Unternehmen werden jetzt so abgefertigt, dass die Mitarbeitenden des Hafenbetriebes und die Fahrer zum Schutz ihrer Gesundheit jeden persönlichen Kontakt vermeiden. Das geschieht durch die papierlose Abwicklung der Fahrzeuge. Auch das Betreten der Schiffe ist den Bediensteten im slowenischen Seehafen untersagt.

Luka Koper hat im Vorjahr einige Großinvestitionen gestartet, welche auf die Kapazitätserweiterung insbesondere auf dem Container- und dem Auto-/RO-RO Terminal abzielen. An verschiedenen Stellen im Hafen laufen intensive Bauarbeiten. Im Rahmen des Erweiterungsprojekts Pier I entsteht eine 98,5 Meter lange und 34,4 Meter breite Kaianlage, sowie eine Hinterlandzone auf der Südseite des Piers mit einer Gesamtfläche von 24.830 m². Nach Abschluss der Großinvestition – voraussichtlich im Jahr 2021 – steht in Koper ein Containerterminal mit einer jährlichen Umschlagkapazität von 1,5 Mio. TEU bereit.

JOACHIM HORVATH

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