Großinsolvenz: Spedition Tatschl & Söhne kommt aus der Spur

Tatschl & Söhne Speditions- und Transport Gesellschaft m.b.H. sorgt für die größte Insolvenz 2012 in der Obersteiermark – Fortführung geplant Die obersteirische Transportbranche wurde am Jahresende 2012 von einer Großinsolvenz erschüttert. Am 28. Dezember beantragte die in Liezen ansässige Tatschl & Söhne Speditions- und Transport Gesellschaft m.b.H. ein Konkursverfahren am Landesgericht Leoben. Das mit dem […]

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Tatschl & Söhne Speditions- und Transport Gesellschaft m.b.H. sorgt für die größte Insolvenz 2012 in der Obersteiermark – Fortführung geplant

Die obersteirische Transportbranche wurde am Jahresende 2012 von einer Großinsolvenz erschüttert. Am 28. Dezember beantragte die in Liezen ansässige Tatschl & Söhne Speditions- und Transport Gesellschaft m.b.H. ein Konkursverfahren am Landesgericht Leoben. Das mit dem Betrieb einer Spedition mit einer Zweigniederlassung im deutschen Rheinmünster befasste Familienunternehmen beschäftigt insgesamt 136 Dienstnehmer, davon 11 Personen in Deutschland. Die Anmeldefrist für die Gläubiger läuft bis 13. März 2013. Zum Masseverwalter wurde der Leobener Rechtsanwalt Helmut Fetz bestellt.

Von der Insolvenz der Spedition Tatschl & Söhne sind 206 Gläubiger betroffen. Die Schuldnerin beziffert die Aktiva mit rund 4,5 Mio. Euro und die Passiva mit rund 16,7 Mio. Euro. Demnach beträgt die Überschuldung rund 12,2 Mio. Euro. Es ist vorerst die Fortführung des Unternehmens beziehungsweise in weiterer Folge eine Verpachtung Betriebes geplant, berichtet die Gläubigerschutzorganisation KSV 1870 in einem Schreiben. Darin wird auf den renommierten Kundenstock der Schuldnerin im Inland hingewiesen. Der Fuhrpark besteht derzeit aus 91 Zugfahrzeugen, 97 gezogenen Fahrzeugen sowie 35 Pkw.

Der KSV 1870 fasst die Insolvenzursachen wie folgt zusammen: „Die Unternehmensentwicklung war bis Ende des Jahres 2008 positiv. Ab Anfang des Jahres 2009 entwickelten sich die Geschäfte bei der Schuldnerin negativ. So waren die Treibstoffkosten für Diesel seit dem Jahr 2009 laufend – zwischenzeitig nahezu auf das Doppelte – gestiegen und konnten diese Kostenerhöhungen nur zum Teil an die Kunden weitergegeben werden. Zudem war im Jahr 2009 ein massiver Absatzeinbruch in der gesamten Automobilbranche zu verzeichnen, sodass die Schuldnerin von 90 eingesetzten Autotransportern 60 über ein Jahr abstellen musste und für diese Fahrzeuge den laufenden Fixkosten (Leasingfahrzeuge usw.) kein Umsatz gegenüberstand. Die Hoffnung auf eine Erholung der Preise nach Ende der Absatzkrise hat sich letztlich infolge der Mitbewerbersituation – vor allem aus Osteuropa – zerschlagen.“

Ab dem Jahr 2011 wurde der Betrieb – nach der Abgabe der Autotransportsparte an Hödlmayr Logistics – im reduzierten Ausmaß fortgeführt und ein Unternehmensberater eingesetzt. Die im Juli 2012 gestarteten intensiven Gespräche mit Investoren verliefen ergebnislos. Eine Fortführung des Betriebes ohne frisches Kapital steht außer Diskussion, weil in den letzten Jahren entstandenen Altverbindlichkeiten aus dem laufenden Geschäft nicht mehr abgedeckt werden können.

 

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