In Deutschland haben Verbände und Vereine aus Industrie, Handel, Logistik und öffentlichen Einrichtungen eine Gleisanschluss-Charta erstellt, die eine stärkere Fokussierung der verkehrspolitischen Diskussion auf die wesentliche Schlüsselfunktion von Gleisanschlüssen, kundennahen Zugangsstellen und regionalen Eisenbahninfrastrukturen lenken soll. Ziel ist es, dem Markt leistungsfähige und wirtschaftlich darstellbare Transportsysteme im Kombinierten Verkehr und im Wagenladungsverkehr anbieten zu können.
Die Charta knüpft an den „Masterplan Schienengüterverkehr“ an und enthält 53 konkrete Vorschläge. Sie beschränkt sich dabei nicht nur auf den Gleisanschluss, sondern unterbreitet auch Vorschläge zur Stärkung der Multimodalität und Innovationen auf der letzten Meile. Am 25. Juni wird die Charta in Berlin von den Unterzeichnern an den Schienenbeauftragten, Enak Ferlemann, übergeben.
Die Gleisanschluss-Charta zeigt Wege auf, wie die Rahmenbedingungen für Gleisanschlüsse, kundennahe Zugangsstellen, Umschlagterminals, trimodale/multimodale Knoten und vorgelagerte Infrastrukturen signifikant verbessert werden können. Davon würden bestehende Transportsysteme und neue Konzepte unter Einbindung von Gleisanschlüssen und kundennahen Zugangsstellen profitieren.
Zentrale Forderungen der Charta:
- -) Bürokratie abbauen und Regularien vereinfachen
- -) Gleisanschlussförderung verbessern
- -) Kostenbelastung für den Anschluss an das öffentliche Netz senken
- -) Vorgelagerte Infrastrukturen sichern und leistungsfähiger machen
- -) Bedienung von Gleisanschlüssen und kundennahen Zugangsstellen sicherstellen
- -) Öffentliche Ladestellen ausbauen und sichern
- -) Gewerbeflächen an Schiene anbinden und Flächen sichern
- -) Trimodale/Multimodale Knoten stärken
- -) Multimodalität fördern
- -) Neue Transportkonzepte unter Einbindung von Gleisanschlüssen schaffen
- -) Innovationen auf „erster/letzter Meile“ voranbringen (Digitalisierung, Automatisierung, moderne Lokomotiven)
- -) Interesse am eigenen Gleisanschluss steigern