Anzeige

DHL und Scania testen E-Lkw mit bis zu 800 Kilometer Reichweite

Das „Extended Range Electric Vehicle“ (EREV) wird ab sofort im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland eingesetzt.

DHL und Scania testen E-Lkw mit bis zu 800 Kilometer Reichweite Bild: DHL Group

DHL Group und der Nutzfahrzeughersteller Scania haben gemeinsam einen E-Lkw mit einem kraftstoffbetriebenen Generator für höhere Reichweiten und bessere Energiereserven entwickelt. Dadurch wird es möglich, auf batteriebetriebene schwere Straßenfahrzeuge umzusteigen, ohne auf eine vollständige Ladeinfrastruktur angewiesen zu sein.

Aktuell scheitert die zügige Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs an mehreren Faktoren, darunter fehlende Ladepunkte, hohe Kosten für das Vorhalten ausreichender Ladekapazitäten in den Depots zu saisonalen Spitzenzeiten, die Netzbelastung und hohe Strompreise zum Beispiel an windstillen Wintertagen. Das „Extended Range Electric Vehicle“ (EREV) von DHL und Scania hilft, diese Hindernisse zu überwinden.

Der neue E-Lkw wird ab Februar im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland für den Pakettransport zwischen Berlin und Hamburg eingesetzt und dort mehrere Monate intensiv getestet, bevor gegebenenfalls weitere Fahrzeuge für die DHL-eigene Flotte angeschafft werden. Der kraftstoffbetriebene Generator ersetzt einen der Akkus in einem vollelektrischen Lkw, der für die meisten Routen nicht benötigt wird. Das reduziert die Reichweite im Akkubetrieb, sorgt aber für eine Energiereserve für die genannten Szenarien.

Das Fahrzeug hat so eine Reichweite von 650 bis 800 Kilometern (abhängig von den Ergebnissen des Testbetriebs in Berlin) und kann bei Bedarf an jeder herkömmlichen Tankstelle betankt werden. Im Vergleich dazu haben die modernsten vollelektrischen E-Lkw von Scania eine Reichweite von 550 Kilometern bei gleichem Maximalgewicht.

Tobias Meyer, Vorstandsvorsitzender der DHL Group: „Als sinnvolle, praxistaugliche Technologie kann dieses Fahrzeugkonzept einen direkten Beitrag zur kurzfristigen Verringerung der Treibhausgasemissionen im Güterverkehr leisten. Derartige Emissionsreduktionen sollten sich in den Straßennutzungsgebühren und den CO2-Flottengrenzwerten der EU entsprechend widerspiegeln.“

Der EREV ist ein 10,5 Meter langer Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen, der von einem 230-kW-Elektromotor (295 kW Peak) angetrieben wird. Die Energie kommt von einer 416-kW/h-Batterie und einem kraftstoffbetriebenen 120-KW-Generator. Die Höchstgeschwindigkeit des Lkw beträgt 89 km/h, das Fassungsvermögen liegt bei rund 1.000 Paketen (Volumen einer Wechselbrücke). Außerdem kann der Lkw einen Anhänger mit einer weiteren Wechselbrücke ziehen.

www.scania.com; group.dhl.com

Anzeige