Die Bioraffinerie in Pischelsdorf (NÖ) gerät für die Agrana zu einer Erfolgsgeschichte. Seit der Eröffnung der Weizenstärkeanlage II produziert der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern hier täglich rund 600.000 Liter Bioethanol, für den derzeit eine enorme Nachfrage besteht. Das bewirkte in 2019 eine Umsatzsteigerung um 37 Mio. Euro oder 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, woraus ein Beitrag zum Konzern-Gesamtergebnis von 38 Prozent resultierte.
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise ist das Bioethanol seit kurzem auch für die Herstellung von Desinfektionsmitteln zugelassen. Neben der Lieferung des hochprozentigen Alkohols an Großabnehmer der weiterverarbeitenden Desinfektionsmittelindustrie hat Agrana nun selbst die Herstellung von Flächen- und Handdesinfektionsmitteln begonnen.
Die Herstellung und Abfüllung der Hand- und Flächendesinfektionsmittel erfolgt bei der Agrana/Raiffeisen Ware-Tochter Austria Juice in Kröllendorf (NÖ). Das dortige Fruchtsaftkonzentratwerk hat kurzfristig eine Abfüllstation für Desinfektionsmittel in 25-Liter Kanister eingerichtet. Hier werden pro Woche bis zu 100.000 Liter Desinfektionsmittel hergestellt.
Die Agrana Beteiligungs-AG erzielte im Geschäftsjahr 2019|20 einen leicht erhöhten Konzernumsatz von 2,48 Mrd. Euro. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) lag mit 87,1 Mio. Euro deutlich (+20,5 Mio. Euro) über dem Wert des Vorjahres. „Sehr gut war die Geschäftsentwicklung im Segment Stärke, wo wir auch von einem hohen Preisniveau bei Bioethanol profitierten“, erläuterte Agrana-Vorstandsvorsitzender DI Johann Marihart bei der Bilanzvorlage.
Die insgesamt positive EBIT-Entwicklung der Gruppe war aber auch auf eine leichte Erholung im Segment Zucker zurückzuführen. Trotz der Ergebnisverbesserung blieb dieses aber negativ. Im Segment Frucht musste das ursprüngliche Ziel einer Ergebnisverbesserung unterjährig revidiert werden – insbesondere aufgrund eines unter den Erwartungen liegenden Fruchtzubereitungsgeschäftes.
Der Umsatz im Segment Frucht war im Vorjahresvergleich mit1,18 Mrd. Euro stabil. Während im Geschäftsbereich Fruchtzubereitungen der Umsatz aufgrund gestiegener Absätze leicht anstieg, gingen bei Fruchtsaftkonzentraten die Umsatzerlöse aufgrund niedrigerer Apfelsaftkonzentratpreise aus der Ernte 2018 sowie durch geringere Absätze aus der Kampagne 2019 im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das EBIT lag um 27,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Der Umsatz im Segment Stärke lag mit 807 Mio. Euro um 5,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Deutliche Umsatzzuwächse bei nativen und modifizierten Stärken sowie Spezialitäten standen Umsatzrückgängen bei Nebenprodukten (Futter- und Düngemittel) gegenüber. Das EBIT im Segment übertraf das Vorjahresergebnis um 46,7 Prozent. Der markante Ergebniszuwachs liegt vorrangig im deutlich gestiegenen Marktpreis für Ethanol begründet.
Aufgrund des weiterhin niedrigen Zuckerverkaufspreisniveaus verringerte sich der Umsatz im Segment Zucker im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent auf 488,3 Mio. Euro. Beim Absatz lagen die Verkäufe an die Retail- und Industriekunden in den Heimatmärkten auf Vorjahresniveau. Das EBIT verbesserte sich um 28,8 Prozent, blieb aber negativ.
„Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sind wir trotz des schwierigen Produktionsumfeldes und der hohen Nachfrage nach unseren Produkten gut in der Lage, die Versorgung unserer Kunden zu gewährleisten. Unser diversifiziertes Geschäftsmodell mit den drei Segmenten Frucht, Stärke und Zucker ist gerade in diesen schwierigen Zeiten ein stabilisierender Faktor und wird uns helfen, die Krise zu meistern“, sagte Agrana-Vorstandsvorsitzender DI Johann Marihart zur aktuellen Situation.
Agrana veredelt mit 9.300 Mitarbeitenden an weltweit 57 Produktionsstandorten landwirtschaftliche Rohstoffe zu hochwertigen Lebensmitteln und einer Vielzahl von industriellen Vorprodukten. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet, ist Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen sowie bedeutendster Produzent von Fruchtsaftkonzentraten in Europa und im Segment Stärke ein bedeutender Produzent von kundenspezifischen Stärkeprodukten und Bioethanol. Außerdem ist Agrana heute das führende Zuckerunternehmen in Zentral- und Osteuropa.
VL Bodenseeschifffahrt ist neuer Betreiber der „MS Sonnenkönigin“
Das modernste Schiff in der Geschichte der Bodenseeschifffahrt ist futuristisch im Design und einzigartig in der Größe
Seit 1. Mai wird das „MS Sonnenkönigin“ vom Eigner selbst, der Vorarlberg Lines – Bodenseeschifffahrt, betrieben. Nach mehreren Jahren endete das Pachtverhältnis mit der Komitee Eventservice Marberger GmbH. Lukas Marberger, einstiger Mitarbeiter der Sonnenkönigin und späterer Pächter des MS Sonnenkönigin (seit 2013), widmet sich neuen Aufgaben und übernimmt die „TC Cafe.Bar.Lounge“ in Dornbirn.
Im Bereich Schiffsmiete steht der Vertriebsexperte Alois Wüstner als neuer Ansprechpartner für die Kunden der Vorarlberg Lines bereit. Als Bodenseekenner und kompetenter Ansprechpartner in der Charterbranche soll er die Vielseitigkeit des Schiffs mit den Bedürfnissen der Kunden verbinden.
„Für die künftigen Gäste und Kunden der Sonnenkönigin, wird wie bisher ein exzellenter Service geboten“, sagt Alexandro Rupp, Geschäftsführer der Vorarlberg Lines – Bodenseeschifffahrt. Ebenso bleibt die erfolgreiche Partnerschaft mit der Gastronomie „MO Catering“ aus Hohenems bestehen.