Österreichisches Bier wird im Ausland immer beliebter. Wie der Brauereiverband bekanntgibt, sind 2024 in Summe mehr als 13 Prozent der abgefüllten Menge in den Export gegangen. „Demnach wurden im Vorjahr für das Ausland um 25 Mio. Krügerl oder 9 Prozent mehr Bier und alkoholfreies Bier ‚Made in Austria‘ produziert als 2023“, freut sich Karl Schwarz, Obmann des Verbandes der Brauereien.
Dabei zeigt sich auch im Export, dass alkoholfreies Bier im Trend liegt: Bereits jedes zweite in Österreich hergestellte alkoholfreie Bier wird für Märkte im Ausland produziert. Für Florian Berger, Geschäftsführer des Brauereiverbandes, erklärt sich der Zuwachs auch mit dem Inlands-Tourismus, durch den Urlauber österreichisches Bier kennen und schätzen lernen.
„Prost ohne Promille“ findet immer mehr Anhänger. Alkoholfreies Bier hat im Vorjahr in Österreich um beachtliche 8,4 Prozent zugelegt – das ist ein Plus von 24.000 Hektolitern oder fünf 5 Mio. Krügerl. Für den Inlands-Verbrauch wurden mehr als 31 Mio. Liter an alkoholfreiem Bier eingebraut. Das sind bereits 3,7 Prozent des Gesamtausstoßes.
In der Gesamtbetrachtung war 2024 für die heimischen Brauereien kein einfaches Jahr. Mit 8,22 Mio. Hektolitern Bier, die im Inland verkauft wurden, hatte die Branche in Österreich einen Rückgang von minus 0,5 Prozent zu verkraften. Schon 2023 war der Gesamtausstoß an Bier am Heimatmarkt zurückgegangen.
Dass weniger Bier verkauft wurde, liege u.a. an der Konsumzurückhaltung wegen der gestiegenen Lebenserhaltungskosten. Das bemerke die Branche vor allem in der Gastronomie, sagt Karl Schwarz: „Die Menschen trinken zwar immer noch gerne ein Bier, beim zweiten oder dritten sind sie aber dann zurückhaltend.“
Unter allen Getränken hat der Gerstensaft hat den höchsten Mehrweg-Anteil. Dieser lag 2024 bei 67 Prozent. „Eine beachtliche Branchen-Leistung angesichts des Einbruches bei Gastro-Absätzen“, stellt Brauereiverbands-Geschäftsführer Florian Berger fest. Mehrweg-Spitzenreiter ist seit Jahren die 0,5 Liter Glas-Flasche – nahezu die Hälfte (46,6 Prozent) des bierigen Inlandsausstoßes wird darin abgefüllt.
Beim Mehrweg-Pfand gab es Anfang 2025 eine Neuerung: Per Februar haben die heimischen Brauereien nach 40 Jahren den Pfandsatz für die klassische 0,5-Liter-Mehrweg-Bierflasche von 9 auf 20 Cent brutto pro Flasche angehoben. Die nunmehr geltende Pfandhöhe orientiert sich am Wiederbeschaffungswert von neuen Flaschen.
In Vorbereitung auf die Umstellung haben die Bierbrauer Schätzungen vorgenommen, wie viele 0,5-Liter-Mehrweg-Flaschen sich in Umlauf befinden. Gepaart mit Lagerstandserhebungen im Handel geht Karl Schwarz von einem Aufwand in der Höhe von fast 10 Mio. EUR für die Brau-Branche aus. Die Umstellung der Automaten auf das neue Pfand verlief – so Florian Berger – „friktionsfrei.“


