Die Antwerp Port Authority übernimmt das Pipeline-Unternehmen „Nationale Maatschappij der Pijpleidingen“ (NMP) von ihren derzeitigen Anteilseignern Ackermans & van Haaren und Electrabel. Sie erwirbt und kontrolliert damit rund 720 Kilometer Pipelines, die zu 90 Prozent von Chemie- und Petrochemieunternehmen im Hafen Antwerpen und dem Hinterland genutzt werden. Der Kaufpreis für die NMP-Anteile beträgt 44 Mio. Euro.
„Pipelines sind das ideale Transportmittel für die chemische und die erdölverarbeitende Industrie“, erklärt Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority. „Indem wir den Unternehmen Zugang zu einem Pipelinenetz verschaffen, das allen Nutzern offen steht, gewinnen wir gleich zweifach: Wir tragen dazu bei, die Präsenz dieses für die Wirtschaft Belgiens und Flanderns so wichtigen Sektors im Hafen zu stärken und die zahlreichen Logistikströme in und um das Hafengebiet herum in der Region Antwerpen auszubauen.“
Das derzeitige NMP-Portfolio konzentriert sich hauptsächlich auf den Hafen sowie die Pipelines, die von und nach Antwerpen führen. NMP erzielt derzeit 86 Prozent seiner Einnahmen aus den 600 Kilometer Pipelines innerhalb des Hafengebiets sowie der Verbindung der Unternehmen im Antwerpener Cluster mit Petrochemiestandorten in Kempen (Flandern) und Feluy (Wallonien). Weitere 11 Prozent stammen aus Joint Ventures, die insgesamt 117,5 Kilometer Pipelinenetz verwalten, wovon 67,8 Kilometer ebenfalls im Hafen Antwerpen verlaufen.
NMP wurde 1978 vom belgischen Staat gegründet, um das belgische Pipelinenetz für den Transport von petrochemischen Produkten zu koordinieren. Die Anteile an der Gesellschaft wurden bisher zu 75 Prozent von Ackermans & van Haaren und zu 25 Prozent von Electrabel gehalten.