„ENIN-Förderung ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein“

Um Klimaneutralität zu schaffen, seine mehr Budgetmittel nötig, appelliert der Zentralverband Spedition & Logistik.

„ENIN-Förderung ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein“ Bild: DAF

Für den Zentralverband Spedition & Logistik (ZV), der schon seit vielen Jahren ein Förderprogramm für emissionsfreie Nutzfahrzeuge und deren Infrastruktur gefordert hat, ist der momentan herrschende Ansturm auf das Förderprogramm ENIN des Klimaministeriums keine Überraschung. „Unsere Branche hat großes Interesse an der Dekarbonisierung des Gütertransports“, erklärt ZV-Präsident Alexander Friesz.

Das vom Klimaministerium mehrfach verschobene Förderprogramm ENIN wirke wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein, „wenn man die Förderung in Relation zu den mehr als einer halben Million allein in Österreich angemeldeten Lkw setzt“, stellt Alexander Friesz fest.

Bundesministerin Leonore Gewessler müsse angesichts des jetzt ersichtlichen, enormen Interesses an der Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs weitere adäquate Budgetmittel planen und über 2025 hinaus bereitstellen. Denn nur so könne wenigstens eine Annäherung an das von der Regierung selbst gesteckte Ziel der Klimaneutralität bis 2040 stattfinden.

„Für Unternehmen handelt es sich bei der Umstellung auf Elektro- und noch mehr auf Wasserstoff-Lkw um nie dagewesene Investitionen in Fahrzeuge sowie Tank- und Ladeinfrastruktur,“ so der ZV-Präsident weiter. Einzelne Logistikunternehmen würden schon jetzt pro Jahr mehr Investitionskosten durch Dekarbonisierungsmaßnahmen verzeichnen als der gesamte ENIN-Fördertopf mit 150 Mio. Euro für heuer ausmacht. „Und eFuels, die systemisch einfacher zu implementieren wären und eine gute Brückentechnologie darstellen, werden in Österreich trotz anderslautender EU-Ziele überhaupt nicht gefördert“, kritisiert Alexander Friesz.

Eine aktuelle Langfrist-Verkehrsprognose des deutschen Bundesministeriums für Verkehr bestätigt die Ergebnisse einer bereits 2021 für Österreich veröffentlichten Studie von Univ. Prof. Sebastian Kummer von der WU Wien: Der Güterverkehr wird auch weiterhin wachsen und die Straße muss mit 60-80 Prozent der Transportmengen auch in Zukunft den weitaus größten Teil der Transportmengen stemmen.

www.spediteure-logistik.at

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