Schon bald werden sich noch deutlich mehr Binnenschiffe an den Liegeplätzen im Duisburger Hafen über moderne Ladesäulen mit Energie versorgen können. Bis Ende 2024 werden im Hafengebiet 60 zusätzliche Ladepunkte realisiert. Hinzu kommt eine Landstromsäule für die Personenschifffahrt. Das Projekt ist ein wichtiger Fingerzeig in Richtung einer künftig komplett klimaneutralen Schifffahrt.
Finanzieller Rückenwind kommt aus Düsseldorf. So überreichte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, vergangenen Freitag den offiziellen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 3,6 Mio. Euro zur Förderung dieses Projekts durch das Wirtschaftsministerium. Die Förderquote liegt hier bei 80 Prozent.
„Vor rund einem Monat haben sich das Europäisches Parlament und der Rat darauf geeinigt, dass ab Jänner 2030 Schiffe in EU-Häfen ihren Strombedarf am Liegeplatz grundsätzlich über eine Landstromversorgung decken müssen. Bis dahin abzuwarten, wäre falsch. Ich bin davon überzeugt, dass die Landstrom-Infrastruktur von der Binnenschifffahrt auch zukünftig zunehmend angenommen und verstärkt genutzt wird“, sagt Lars Nennhaus, duisport-Vorstand für die Bereiche Technik und Betrieb.
Durch die Landstromanlagen können Dieselmotoren der Rheinschiffe während der Liegezeit abgeschaltet werden. Der an Bord benötigte Strom kommt dann von außen und muss nicht mehr von den Schiffsmotoren selbst erzeugt werden. Das verbessert die Luftqualität im Umfeld der ankernden Schiffe sofort, verringert die Lärmbelastung und vermindert die Entstehung von klimaschädlichen Emissionen deutlich.
Da der zur Verfügung gestellte Landstrom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt, kann eine Einsparung von über 2.800 Tonnen CO₂ pro Jahr prognostiziert werden. Das ist in etwa so viel CO₂, wie ein mittelgroßer Benziner auf rund 16.000 Kilometern produziert. Bereits vor rund vier Jahren hat duisport erfolgreich die ersten sechs hochwassersicheren Ladepunkte an der Promenade in Ruhrort in Betrieb genommen.