Aufgrund der explodierenden Energie- und Treibstoffpreise sind heuer auch die Transportkosten enorm gestiegen. Die Teuerungsrate wird – nachdem sie auch im November mit 10,6 Prozent wieder zweistellig war – den höchsten Wert seit Jahrzehnten erreichen. „In wirtschaftlich prekären Zeiten wie diesen ist es für Transportunternehmen besonders wichtig, vorausschauend zu kalkulieren“, stellt Markus Fischer, Obmann des Fachverbands Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest. Die Branche müsse zusätzliche Belastungen rechtzeitig in den Kosten berücksichtigen können.
Daher verlangt Fischer, dass die Höhe der Mauttarife rechtzeitig veröffentlicht wird. Schließlich sei es im Güterbeförderungsgewerbe üblich, Preisanpassungen für das folgende Jahr jeweils gegen Jahresende zu verhandeln. Dabei ist auch die Maut ein wesentlicher Faktor.
Für die Transporteure heißt es aber auch heuer wieder: Bitte warten! War die Veröffentlichung der Mauttarifverordnung im letzten Jahr erst am 23. Dezember erfolgt, gibt es auch heuer bisher keine offizielle Kundmachung. Und dies, obwohl der Wert für die gesetzliche Valorisierung ab 1. Jänner 2023 seit geraumer Zeit vorliegt. Sie sieht eine Anhebung der Tarife um 2,8 Prozent vor.
Fischer zufolge sollte auf die Valorisierung am besten überhaupt ganz verzichtet werden. „Bereits jetzt hat Österreich EU-weit die höchsten Mauttarife für Lkw. Gerade in Zeiten wie diesen müssen sie nicht noch weiter angehoben werden“, meint Fischer, der außerdem den angekündigten Entfall des bisherigen Tarifbonus für Euro 6 kritisiert: „Das führt in dieser Abgasklasse zu einer Tarifsteigerung um rund 4,1 Prozent.“
Im Güterbeförderungsgewerbe sind 12.000 konzessionierte Unternehmen sowie Kleintransporteure geschäftlich tätig. Der Wirtschaftssektor beschäftigt insgesamt ca. 80.000 Mitarbeitende. In Österreich werden zwei Drittel aller Güter auf der Straße transportiert, vor allem die ersten und die letzten 80 Kilometer jeder Lieferung werden so zurückgelegt.