Die Europäische Kommission kündigte ehrgeizige Klimaziele an, wonach der Verkehrssektor bis 2050 CO2-neutral sein soll, und die Treibhausgasemissionen (im Vergleich zu 1990) um 90 Prozent reduziert werden sollen. Die Erreichung dieser Ziele erfordern grundlegende Veränderungen wie eine deutliche Verlagerung der Verkehrsträger.
Im Auftrag der Internationalen Vereinigung für den Kombinierten Verkehr Schiene-Straße (UIRR – International Union for Road -Rail Combined Transport s.c.r.l.) wurde eine Studie mit dem Titel „Roadmap to Zero-Carbon Combined Transport 2050“ durchgeführt. Die FInanzierung erfolgte durch die UIRR mit Unterstützung von Ermewa, Stena Line, Paneuropa, Rail-Flow, Modility, 4PL International, Trafikverket und Künz im Rahmen der CT4EU-Kampagne.
Die Studie ist Teil einer Reihe von Untersuchungen, die die technischen, regulatorischen und investiven Voraussetzungen für einen nachhaltigen und gleichmäßigen CO2-freien Kombinierten Verkehr (Road -Rail Combined Transport – ZCCT) aufzeigen. Demnach biete der zeitgemäße Kombinierte Verkehr (KV) von Haus zu Haus ein CO2-Einsparpotenzial von bis zu 89 Prozent im Vergleich zum Euro-6-Diesel-Lkw.
Die Verkehrsverlagerung birgt also ein enormes Potenzial zur Emissionsreduzierung (25 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente pro Prozentpunkt des auf die Schiene verlagerten Straßenverkehrs). Die Europäische Union geht davon aus, dass der Güterverkehr bis 2030 um 27 Prozent, beziehungsweise bis 2050 um 51 Prozent im Vergleich zu 2020 zunehmen wird. Zusammen mit einer steigenden Verlagerung auf die Schiene wird dies die bestehende Schienen- und Umschlagsinfrastruktur unter Druck setzen.
Der Anteil des Schienengüterverkehrs wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln, wobei der kombinierte Verkehr 70 Prozent der Güterzüge ausmachen wird. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass sich die Tonnenkilometer im Schienengüterverkehr bis 2050 voraussichtlich verdreifachen werden. Der kombinierte Verkehr soll in den kommenden 30 Jahren um 360 Prozent wachsen. Als Folge des steigenden Transportaufkommens auf der Schiene wird sich die Zahl der Güterzüge voraussichtlich verdoppeln.
Den Ergebnissen zufolge benötigt die erforderliche Kapazität des Netzes einerseits öffentliche Investitionen in Höhe von 490 Mrd. Euro in die TEN-V-Schieneninfrastruktur (wovon 330 Mrd. Euro bereits geplant sind und 160 Mrd. Euro für die Beseitigung von Engpässen benötigt werden). Andererseits werden etwa 47 Mrd. Euro benötigt, die überwiegend von privaten Akteuren in Umschlagterminals und andere intermodale Anlagen investiert werden müssen.