Ökologisierung der Straße als Klima-Hebel

Der Zentralverband der Spediteure fordert Klarheit über künftige Förderungsmaßnahmen für alternative Antriebstechnologien.

Ökologisierung der Straße als Klima-Hebel Bild: ZV

Zur Erreichung nationaler und EU-Klimaziele im Bereich Mobilität braucht Österreich ein engagiertes und integriertes Gesamtkonzept für den Güterverkehr. Dafür brauche es nicht nur Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, sondern auch Klarheit darüber, welche alternativen Antriebstechnologien gefördert werden sollen, stellt der Zentralverband Spedition & Logistik in seiner Generalversammlung 2021 klar.

In diesem Rahmen fand eine virtuelle Podiumsdiskussion zum Thema „Masterplan Güterverkehr – Ökologisierung der Straße“ statt. Stellvertretend für Bundesministerin Leonore Gewessler nahm Claudia Nemeth, Leiterin der Abteilung Güterverkehr im Bundesministerium für Klimaschutz, an der Diskussion teil: „Mit 70 Prozent Anteil am Modal Split ist der Straßengüterverkehr eine massive Stellschraube, deshalb müssen wir alle zusammenwirken, um die Ziele zu erreichen.“

Auf die größte Hürde zur Zielerreichung wies Zentralverband-Präsident Alexander Friesz hin: „Auch wenn alle das Möglichste tun, wird die Straße längerfristig die Mehrheit des weiter zunehmenden Gütertransports tragen müssen. Diese Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit müssen wir akzeptieren und alles daransetzen, um den Straßengüterverkehr klimafreundlicher zu machen.“

Der Güterverkehr in und durch Österreich wird laut Prognosen bis 2040 um rund 45 Prozent zunehmen. Dieses Wachstum kann laut Prof. Sebastian Kummer, WU Wien, die Schiene auch bei einem maximalen Ausbau von Infrastruktur und Angebot nicht auffangen. Selbst bei einem von Bahn und Politik angestrebten Anstieg des Bahn-Anteils am Modal Split von 28 Prozent 2019 auf 40 Prozent bis 2040 würde der Straßengüterverkehr um mehr als ein Fünftel zunehmen. Die CO2-Emissionen würden entsprechend stark steigen.

Zentralverband-Präsident Alexander Friesz rief zu einem verstärkten Zusammenwirken von Wirtschaft und Politik auf: „Viele unserer Mitglieder setzen selbst und freiwillig Maßnahmen zur Ökologisierung ihrer Unternehmen und auch wir als Verband engagieren uns nachdrücklich für mehr Klimaschutz. Wir brauchen aber nicht zuletzt Investitionssicherheit durch verbindliche Rahmenbedingungen“. Dazu zähle auch Klarheit, welche alternativen Antriebstechnologien gefördert werden sollen: „Kein Unternehmen kann es sich leisten, auf regulatorisch gelähmte Pferde zu setzen.“


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