Post/Paketlogistik: Resilienz sichert Spitzenposition

Neben anderen Maßnahmen tragen moderne Logistikzentren zur Anpassungsfähigkeit der Lieferketten bei.

Post/Paketlogistik: Resilienz sichert Spitzenposition Bild: ÖVZ - Kainz / Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Post AG

WIEN. Seit 100 Jahren steht das Institut für Transportwirtschaft und Logistik für innovative Forschung und Lehre im Dienste der Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und der Studierenden. Zu diesem Anlass hielt Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Post AG, einen Vortrag zum Thema „Resilienz entlang der Lieferkette im Paketversand“. Davor überreichte er Sebastian Kummer einen Modell E-Van der Post als Geschenk. 

Sämtliche aktuellen Strategien der Österreichischen Post beinhalten einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Darunter fällt auch die Resilienz der Lieferketten. Diese erreicht der Konzern durch mehrere Ansatzpunkte. Dazu zählt ein dichtes Logistiknetzwerk mit 271 Zustellstutzpunkten, sechs Briefsortierzentren und zehn Paketsortierzentren bundesweit. 

Eine wesentliche Rolle spielen Investitionen von rund 500 Mio. Euro in die Infrastruktur. 2019 wurden neue Sortierzentren in Niederösterreich und der Steiermark eröffnet. Anfang September nahm eine Anlage in Vorarlberg den Betrieb auf, gefolgt von einem Standort in Vomp im Inntal. Für 2023 ist die Fertigstellung der Erweiterungsmaßnahmen am Standort in Inzersdorf – Wien Süd geplant. 

Die neuesten Standorte der Post verfügen über Photovoltaikanlagen auf dem Dach, Wärmekraftpumpen, Speicheranlagen mit Batterien und Ladestationen für E-Fahrzeuge welche auf der letzten Meile zum Einsatz kommen. „Dies, sowie koordinierte Prozesse im Fall von Ausfällen, ermöglicht rasche Reaktionen auf Fluktuationen im Aufkommen, erklärt der Post-Vorstand.

Zudem setzt das Unternehmen auf Selbstbedienung und kontaktlose Lösungen in 460 Abholstationen, 53.000 Empfangsboxen und 1.800 Postfilialen. Aktuell wird das Konzept der Vorzimmerzustellung in Kooperation mit Nuki und A1 in einem Testlauf mit 100 Kunden erprobt. 

Resilienz im Markt wird auch durch erweiterte Kundendienste erreicht. So setzt der Konzern auf den neuen Service „Alles Post“, bei dem das Unternehmen für eine jährliche Gebühr von 40 Euro sämtliche Sendungen für Privatkunden abwickelt. 

Ergänzend übernimmt die Österreichische Post AG für Geschäftspartner wie dm oder Zalando das Online Order Fulfillment. Dabei bestellen die Kunden online. Der Auftrag wird entweder in einer dm-Filiale zusammengestellt oder kommt aus der Zentrale in Enns und wird von der Post an die Kunden zugestellt. Im Falle von Zalando befinden sich die Lager in Deutschland oder Polen. 

Vor allem in den vergangenen eineinhalb Jahren hat die Zustellung von Nahrungsmitteln an Endkunden stark zugenommen, und der Markt wächst weiter. Letztes Jahr wurden rund eine Million derartige Pakete von der Post zugestellt, darunter auch Kühlware.

Auch der Flottenzusammenstellung kommt eine Rolle in punkto Resilienz der Lieferketten zu. So treibt der Konzern seit 2011 die Dekarbonisierung voran. 2020 machte der Anteil der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge mit 2.000 Stück bereits ein Viertel der Zustellflotte aus; bis 2030 will man alle Vans auf E-Antrieb umstellen.

Damit soll bis 2040 das Ziel von netto Null Emmissionen auf der letzten Meile erreicht werden. Bei Gebäuden werde man sich der CO2-Freiheit vorerst jedoch nur annähern können, räumt Peter Umundum ein.

2023 wird der erste Wasserstoff-Lkw für die Post auf die Straße kommen. Bis 2030 sollen 2.000 Stück H2-Lkw folgen. Intern setzt die Post zudem auf den Einsatz autonomer Fahrzeuge. So kommen auf den Firmenarealen selbstständig fahrende Lieferfahrzeuge, Auflieger und in Zukunft Drohnen zum Einsatz.  

www.post.at

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