Deutsche Post DHL Group: Rückenwind durch Erholung des Welthandels

Strukturelles Wachstum im Onlinehandel und Anstieg der Sendungsmengen im nationalen und internationalen Paketgeschäft wird sich fortsetzen.

Deutsche Post DHL Group: Rückenwind durch Erholung des Welthandels Bild: Deutsche Post DHL Group

Für den weltweit führenden Logistikkonzern Deutsche Post DHL Group war 2021 trotz erheblicher Herausforderungen ein Rekordjahr. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf 66,8 Mrd. Euro gestiegen. Das um Portfolio- und Wechselkurseffekte bereinigte organische Umsatzwachstum lag bei 8,5 Prozent. Hauptwachstumstreiber war der weltweite Boom im E-Commerce, der zu deutlich gestiegenen Sendungsmengen im Paket- und Expressgeschäft geführt hat.

Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 17,4 Prozent auf mehr als 4,8 Mrd. Euro. Damit hat der Konzern sein unterjährig angepasstes Ergebnisziel von 4,1 bis 4,4 Mrd. Euro deutlich übertroffen. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT betrug sogar mehr als 5,4 Mrd. Euro.

„Durch den bewährten Fokus auf unser profitables Logistik-Kerngeschäft mit konsequenter Ausrichtung auf E-Commerce und kontinuierlichen Investitionen in unser Logistiknetzwerk sowie in Digitalisierung stärken wir unsere Profitabilität und Resilienz gegenüber weltwirtschaftlichen Turbulenzen. Deutsche Post DHL Group ist damit hervorragend aufgestellt, um auch in den kommenden Jahren weiter profitabel zu wachsen“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group.

Das Unternehmen prognostiziert für 2021 einen Free Cashflow von rund 2,3 Mrd. Euro und Brutto-Investitionen von rund 3,4 Mrd. Euro. Diese fokussieren auf die Modernisierung der Flugzeugflotte in Express, den Ausbau der nationalen und internationalen Paket-Infrastruktur zur effizienten Abwicklung steigender Sendungsmengen sowie die fortgesetzte digitale Transformation. 

Positive Entwicklungen in allen Geschäftsbereichen: Weichen für E-Commerce-Wachstum gestellt

Express: Der Unternehmensbereich lieferte ein herausragendes EBIT von 2,75 Mrd. Euro (2019: 2,04 Mrd. Euro) ab. Basis für das Rekordergebnis ist das erzielte Wachstum bei den zeitdefinierten internationalen Express-Sendungen (TDI). Nachdem sich die TDI-Volumina im zweiten Halbjahr durchgängig in allen Regionen der Welt über dem Vorjahresniveau bewegten, betrug das Wachstum im Gesamtjahr 8,7 Prozent. Der Division gelang es, die Effizienz der Sendungsabwicklung weiter zu steigern sowie eine sehr gute Auslastung der Flugkapazitäten in seinem weltumspannenden Netzwerk zu erreichen. Beide Faktoren führten zu einer Rekord-EBIT-Marge von 14,4 Prozent (2019: 11,9 Prozent).

eCommerce Solutions: Im Jahr 2020 stiegen die Sendungsvolumina in allen Regionen deutlich stärker als erwartet, vor allem im B2C-E-Commerce. Bei regional zum Teil sehr unterschiedlichen Auswirkungen der Pandemie verzeichnete die Division ein besonders dynamisches Volumenwachstum in mehreren Ländern Europas und den USA. Die Neuausrichtung der internationalen Paketaktivitäten des Konzerns zahlt sich aus: Neben der sehr guten Umsatzentwicklung führten auch Verbesserungen im Kostenmanagement zu Effizienzsteigerungen. Die EBIT-Marge der jüngsten Division lag mit 3,3 Prozent (2019: -1,3 Prozent) erstmalig im positiven Bereich.

Post & Paket Deutschland: Für ein starkes Umsatz- und Ergebniswachstum sorgte das deutlich gesteigerte Paketaufkommen mit einer Rekordmenge von über 1,6 Mrd. Paketen (2019: 1,4 Mrd. Pakete). Der langfristige Trend steigender Paketmengen hat sich mit einem Mengenwachstum von 15,3 Prozent in 2020 signifikant beschleunigt und wird sich ausgehend von dieser höheren Basis in Zukunft normalisieren. Kostenmaßnahmen und Netzwerkanpassungen im Briefgeschäft konnten die zögerliche Nachfrage von Geschäftskunden im Dialogmarketing abmildern. Insgesamt steigerte die Division ihre EBIT-Marge auf 9,7 Prozent (2019: 8,0 Prozent). 

Global Forwarding, Freight: Der Unternehmensbereich sah sich im Jahresverlauf mit einem Rückgang der Nachfrage und einer Verknappung der am Markt befindlichen Transportkapazitäten konfrontiert. Diese zeigte sich zunächst bei Beiladekapazitäten in interkontinentalen Passagiermaschinen, zum Ende des Jahres zusätzlich auf einigen Seefrachtrouten. Das stark reduzierte Angebot führte zu einer entsprechenden Preis- und Margendynamik im Wettbewerb um verfügbare Transportkapazität. Das internationale Netzwerk sowie die marktführende Position in der Luft- und Seefracht ermöglichten den Frachttransport in einem engen Markt. Die daraus resultierende positive Margenentwicklung überkompensierte rückläufige Volumina und sorgte für ein verbessertes EBIT. Die EBIT-Marge stieg auf 3,7 Prozent (2019: 3,4 Prozent).

Supply Chain: Nachdem sich stark konjunkturabhängige Kundenaktivitäten unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie deutlich reduzierten, haben die Kundenaktivitäten im vierten Quartal wieder an Dynamik gewonnen. Im zurückliegenden Jahr intensivierte die Division den Fokus auf Standardisierung und Kostendisziplin. Damit ist es Supply Chain trotz der erheblicher Belastungen aufgrund der Pandemie gelungen, eine EBIT-Marge von 3,4 Prozent (2019: 6,7 Prozent) zu erzielen, während das Vorjahresergebnis unter anderem von einem positiven Einmaleffekt aus dem Verkauf des Geschäfts in China profitieren konnte. Positiv beeinflusst von innovativen und flexiblen Lösungen konnte der Abschluss zusätzlicher Verträge mit Neu- und Bestandskunden auf rund 1,3 Mrd. Euro Umsatz auf Jahresbasis gesteigert werden (2019: 1,2 Mrd. Euro). 

Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Konzern einen weiteren deutlichen Anstieg des EBIT auf mehr als 5,6 Mrd. Euro. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass der Onlinehandel im laufenden Jahr von einer strukturell höheren Ausgangsbasis weiter wachsen wird, wenngleich sich die Zuwachsraten im Laufe des Jahres wieder normalisieren dürften. Auch sollte sich der Welthandel im Jahresverlauf 2021 weiter erholen – und damit die Volumina in den globalen Logistikaktivitäten. Zugleich wird erwartet, dass die interkontinentalen Transportkapazitäten aufgrund nur langsam zurückkehrender Beiladekapazitäten in Passagiermaschinen weiter eingeschränkt bleiben dürften.

www.dpdhl.com

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