Bisher war Trockeneis die einzige Möglichkeit, um Waren über 24 Stunden hinweg auf Tiefkühltemperatur auf die Reise per Post zu schicken. Dabei können nicht nur für den Fahrer durch das Entweichen von Gasen Gefahren entstehen, es stellt außerdem auch einen der größten Posten der CO2-Unternehmensbilanzen und darüber hinaus einen der Top-Kostentreiber für Onlinehändler dar.
Von Lebensmittelonlinehändlern wurde daher händeringend nach einer kosteneffizienten und CO2-freien Lösung gesucht. Die Antwort liefern drei Österreicher mit dem tempriFlex-Mehrweg-System für den trockeneisfreien Transport von Kühl- und Tiefkühlwaren.
Die Innovation zeichnet sich durch die Verwendung eines einzigen Kühlelementes aus, durch dessen spezielle Formgebung ein intensiver Wärmeaustausch mit der innerhalb des Laderaumes zirkulierenden Luft stattfindet. In Kombination mit in der Box befindlichen Abstandshaltern, welche zwischen Lebensmittel und Boxinnenwand einen Luftspalt schaffen, und einer Hochleistungsisolierung kann so die Einhaltung der Kühlkette auch bei extremen Außentemperaturen von durchschnittlich über 40°C sichergestellt werden.
Durch die Formgebung und Anordnung des Kühlelementes wird ein gleichmäßigeres Aufschmelzen des Kühlmediums erreicht, wodurch gegenüber vergleichbaren Systemen circa 40-50 Prozent Gewicht eingespart werden kann. Der Mehrweg-Kühlakku wird im Tiefkühlhaus oder in Gefrierschränken vorgekühlt.
„Durch die Einsparung von Trockeneis als Kühlmedium ermöglichen wir Online-Supermärkten erhebliche Kosteneinsparungen in den operativen Prozessen. Somit haben unsere Kühlboxen nicht nur auf die CO2-Unternehmensbilanz, sondern auch auf die operativen Kosten einen positiven Einfluss“, kommentiert Moriz Lanzerstorfer, einer der Temprify-Gründer, die Vorteile. Aufgrund des Verzichts auf teures Trockeneis amortisiere sich das Initialinvestment auf Kundenseite bereits im zweiten Jahr nach der Anschaffung.
Die drei Gründer der Transportlösung für temperatursensible Waren ganz ohne Strom oder Trockeneis haben noch viel vor: Derzeit wird an einer Picking2Customer-Lösung gearbeitet; das heißt, dass alle Prozesse vom Eingang der Boxen nach der Auslieferung im Lager bis hin zur nächsten Auslieferung mit Produktlösungen begleitet und weitgehend automatisiert werden.
Der nächste Schritt ist die Entwicklung eines Kühlautomaten, der auf der Flüssig- anstatt der gängigen Luftkühlung basiert. „Dadurch werden sich die Kühlakkus 70 Prozent schneller als mit Luft durchkühlen lassen – was wiederum für den Kunden aus Platz- und Handlingsicht von Vorteil ist“, so Moriz Lanzerstorfer.