Lenzing AG und Palmers Textil AG gründen die Hygiene Austria LP GmbH mit Sitz in Wiener Neudorf, an der die Lenzing AG 50,1 Prozent und die Palmers Textil AG 49,9 Prozent hält. Das Unternehmen wird ab Mai 2020 mit der Produktion und dem Verkauf von Schutzmasken für den heimischen und europäischen Markt beginnen.
Die beiden Gesellschafter haben über die letzten Wochen mehrere Millionen Euro in eine moderne Produktionsinfrastruktur am Standort Wiener Neudorf investiert und sich die entsprechenden Rohstoffe zur Schutzmaskenproduktion gesichert. In einem ersten Schritt stellt das Unternehmen sogenannte Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) und OP-Schutzmasken der Klasse EN14683 her. Hygiene Austria LP GmbH plant, über die nächsten Wochen die Kapazitäten auf über 25 Mio. Masken pro Monat auszubauen und dieses Geschäft auch geografisch zu erweitern.
Der Bedarf an hochwertigen MNS und Atemschutzmasken für medizinisches Personal nimmt stark zu. Am internationalen Markt läuft ein regelrechter Wettbewerb um diese Produkte. Damit die heimische Versorgung jetzt und in der Zukunft nachhaltig gesichert und der Standort gestärkt werden kann, haben die beiden Traditionsunternehmen Lenzing AG und Palmers Textil AG nun einen Meilenstein mit einem eigenen Hygiene-Kompetenzzentrum mit Standort in Österreich geschaffen.
„Ziel dieses Joint Ventures ist es, sehr rasch die Bürgerinnen und Bürger in Österreich und Europa mit heimisch produzierten und hochqualitativen Produkten bestmöglich zu schützen“, so Stefan Doboczky, CEO der Lenzing AG. „Masken werden uns als Gesellschaft noch länger beschäftigen und wir sind stolz, dass wir unser Ziel einer industriellen Produktion gemeinsam mit unserem Partner Palmers so schnell umsetzen konnten“.
Palmers Textil AG und Lenzing AG ergänzen sich optimal. Luca Wieser, Vorstand von Palmers: „Wir haben langjährige Erfahrung in der Herstellung und im Vertrieb von Textilprodukten, Lenzing bringt ihre Technologieerfahrung im Hygienebereich, das Know-how bezüglich Beschaffung und Rohmaterial und Wissen im Bereich Anlagenbau mit ein“.
Die Lenzing Gruppe steht für eine ökologisch verantwortungsbewusste Erzeugung von Spezialfasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Mit ihren innovativen Produkt- und Technologielösungen ist Lenzing Partner der globalen Textil- und Vliesstoffhersteller und Treiber zahlreicher neuer Entwicklungen.
Die hochwertigen Fasern der Lenzing Gruppe sind Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von textilen Anwendungen – von der eleganten Damen-Oberbekleidung über vielseitige Denim-Stoffe bis zur High- Performance-Sportbekleidung. Aufgrund ihrer konstant hohen Qualität sowie ihrer biologischen Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit eignen sich Lenzing Fasern auch bestens für den Einsatz in Hygieneprodukten und für Anwendungen in der Landwirtschaft.
Das Geschäftsmodell der Lenzing Gruppe geht weit über jenes eines klassischen Faserherstellers hinaus. Gemeinsam mit ihren Kunden und Partnern entwickelt sie innovative Produkte entlang der Wertschöpfungs- kette, die einen Mehrwert für Konsumentinnen und Konsumenten schaffen. Die Lenzing Gruppe strebt eine effiziente Verwendung und Verarbeitung aller Rohstoffe an und bietet Lösungen für die Umgestaltung der Textilbranche in Richtung Kreislaufwirtschaft.
Engel und Haidlmair: Gemeinsam gegen Covid-19
Die zwei oberösterreichischen Unternehmen sind seit vielen Jahren gut eingespielte Entwicklungspartner
Engel engagiert sich gemeinsam mit seinem Partner Haidlmair für eine weltweit bessere Versorgung mit Mund-Nasen-Schutz. In Rekordzeit hatte Haidlmair ein neues Werkzeugkonzept für die Herstellung von Mehrwegmasken entwickelt und umgesetzt, das jetzt weltweit von kunststoffverarbeitenden Betrieben eingesetzt wird. Engel liefert darauf abgestimmte Spritzgießmaschinen, ebenfalls in Rekordzeit.
Bei den zweiteiligen Mehrwegmasken, die im Spritzguss aus TPE produziert werden, handelt es sich um einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) für den Einsatz im Alltag sowie in bestimmten Arbeitssituationen, zum Beispiel im Baugewerbe. Die Masken lassen sich reinigen und desinfizieren und es können unterschiedliche Filtermaterialien eingelegt werden.
In Ländern, die den MNS aufgrund der Covid-19-Pandemie von den Medizinproduktegesetzen ausgenommen haben, können diese Masken von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen produziert und in Verkehr gebracht werden. „Mit diesem Konzept unterstützen wir Unternehmen, ihre Produktion kurzfristig umzustellen, um sich aktiv am Kampf gegen die weitere Ausbreitung von Covid-19 zu beteiligen“, so Dr. Christoph Steger, CSO von ENGEL.
Engel bietet gezielt auf das Werkzeugkonzept von Haidlmair abgestimmte Spritzgießmaschinen an. Die dezentrale Maschinenproduktion stellt laut Unternehmensangaben weltweit kürzeste Lieferzeiten sicher.