BMVIT fördert die grüne letzte Meile

Mit dem Programm „Mobilität der Zukunft“ wird der Einsatz von Öffi-Remisen als Logistikzentren in der Stadt getestet

BMVIT fördert die grüne letzte Meile Bild: BMVIT

Die Prognosen gleichen sich: Der Boom von E-Commerce wird das Paketaufkommen in den nächsten Jahren stetig erhöhen. Expertinnen und Experten rechnen mit einer Verdreifachung der auszuliefernden Pakete bis 2028. Eine wahre Paketlawine, die beteiligte Infrastrukturen immer schwerer unter Druck setzen.

Umweltfreundlichere Transportmittel wie E-Autos oder Lastenfahrrädern, teils auch mit Elektroantrieb, sind für solche Distanzen noch nicht ausglegt. Das Forschungsprojekt „RemiHub“ aus dem Programm „Mobilität der Zukunft“ soll dieses Problem kreativ lösen.

Die Projektidee ist, bestehende, zentral gelegene Flächen des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) als temporäre, urbane Logistik-Hubs zu nutzen und Bestellungen mit Lastenrädern und zukünftig auch mit E-Transportern oder automatisierten Fahrzeugen des ÖV in der innerstädtischen Zustellung zu betreiben. Das dichte Netz des ÖV der Wiener Linien dient dafür als Pilot- und Testgebiet.

„Wer hat viele innerstädtische Flächen, die sich als Logistik-Standort nutzen lassen?“ Mit dieser Frage seien Grundstücke des öffentlichen Verkehrs in den Fokus gerückt, so Projektleiter Roland Hackl von tbw research. Die Idee: Straßenbahn-Remisen und Busgaragen stehen tagsüber Großteils leer, weil die Fahrzeuge im Einsatz sind.

Andere Flächen, etwa unter Hochtrassen der U-Bahn, werden überhaupt selten genutzt. Genau diese Flächen weisen aber oft zentrale Lagen auf. Sie könnten Kurier-, Express- und Paketdiensten zeitweise zur Verfügung gestellt werden, um daraus temporäre innerstädtische Logistik-Hubs zu machen.

Pakete, die von Lastwagen in einen solchen Hub angeliefert werden, könnten mit Hilfe von Lastenfahrrädern oder anderen alternativen Transportmitteln zu ihren Adressaten – sowohl Privatpersonen, als auch Unternehmen – gebracht werden. „Auf diese Weise könnte man die letzte Meile kurz halten und sie mit anderen Verkehrsmitteln als einem 3,5 Tonnen schweren Transporter befahren“, sagt Roland Hackl. Die Wiener Linien wurden ebenso für das Projekt gewonnen wie die TU Wien und das Lastenrad-Transportunternehmen Heavy Pedals.

www.bmvit.gv.at

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