Digitale Ladungssicherung BPW „iGurt“ verhindert Millionenschäden

„Cargo Tracer“ vernetzt die Fracht direkt mit den Warenwirtschaftssystemen bei Versendern und Empfängern

Digitale Ladungssicherung BPW „iGurt“ verhindert Millionenschäden Bild: BPW

Als führender Spezialist für Technologien und Mobilitätslösungen in der Nutzfahrzeugindustrie unterhält die BPW Gruppe gleich zwei Innovationslabore – für Mechatronik und für das Internet der Dinge. Die jungen Innovationsteams arbeiten eng mit Fahrzeugherstellern, Spediteuren und Verladern zusammen, um mit ihnen neue Anwendungen im Transport zu erschließen. Mit Erfolg: Durch agile Methoden brachten sie neue Ideen in Rekordtempo zur Marktreife.

Das intelligente Ladungssicherungssystem „iGurt“ von BPW erhielt jetzt den „German Innovation Award in Gold“ in der Kategorie „Excellence in Business to Business – Automotive Technologies“. Gold wert ist der iGurt vor allem für Spediteure, die jährlich Transportschäden von rund 1,2 Mrd. Euro über ihre Versicherungen regulieren müssen. Mangelhaft gesicherte Fracht kann nicht nur herunterfallen, sondern auch den gesamten Lastzug zum Schlingern und Kippen bringen und so verheerende Unfälle verursachen.

Bisher verzurren Lkw-Fahrer die Fracht nach Gefühl und Augenmaß. Sitzt der Gurt jedoch zu fest, kann er die Fracht beschädigen. Sitzt er zu locker, kann sie ins Rutschen geraten und sich ganz aus der Sicherung lösen.

Katharina Kermelk (30), Produktmanagerin im Innovationszentrum für Mechatronik bei BPW in Wiehl, bringt den Zurrgurt jetzt zum Sprechen: Ein handlicher, robuster Sensor, der auf den Spanngurt aufgeschnallt wird, zeigt die Vorspannkraft mittels LED direkt auf dem Gehäuse an und funkt sie auch während der Fahrt auf eine Handy-App des Fahrers. Der iGurt und die App lassen sich intuitiv bedienen – und in Zukunft auch mit Telematiksystemen vernetzen. So kann die Spedition die Ladungssicherung auch aus der Ferne verfolgen und dokumentieren.

Auch für die Zukunft steckt im iGurt noch viel Potenzial. So könnte er zum Beispiel Ladungssicherungskontrollen durch die Polizei erheblich vereinfachen. Denkbar wäre, dass Lastzüge, die mit dem iGurt ausgestattet sind, aus der Ferne geprüft und durchgewunken werden.

Und eine digitale Ladungssicherung ist auch Voraussetzung für den autonomen Transport. Denn wenn Lkw selbst fahren, muss sich auch die Ladung selbst überwachen und melden – und im Notfall das Fahrzeug stoppen können. Der iGurt hat deshalb auch eine große Resonanz bei Forschungseinrichtungen und Innovationslaboren der Fahrzeug- und Versicherungsbranche gefunden, die sich mit dem autonomen Transport der Zukunft befassen.“

Vor dem autonomen Fahren kommt aber auch die autonome Fracht: davon ist Alexander Lutze (30) überzeugt. Als Leiter des BPW InnovationLabs in Siegburg betrachtet er den Transportweg aus der Perspektive von Versendern und ihren ERP- und Warenwirtschaftssystemen. Deren Erfassungs- und Steuerungsmöglichkeiten endeten bisher buchstäblich am Werkstor.

Alexander Lutze und Kollegen entwickelten gemeinsam mit Versendern ein „Internet of Transport“, bei dem die Ware auf dem Weg von A nach B durchgehend Kontakt mit ERP- und Warenwirtschaftssystemen wie SAP hält. Erst so wird eine standortübergreifende Taktung des Warenflusses möglich.

Möglich ist das dank eines kleinen, robusten Sensors, der am Ladeträger oder der Fracht selbst befestigt wird. Er nutzt ein neuartiges Ultraschmalbandnetz, um Daten über Standort, Temperatur oder auch Erschütterungen zu übermitteln. Weil der „CargoTracer“ ohne teure und energiehungrige Mobilfunktechnik auskommt, macht er die Frachtverfolgung erstmals bezahlbar. Die Batterie hält bis zu fünf Jahre.

Der Jury des „German Innovation Award“ war dies gleich zwei Auszeichnungen wert: In den Kategorien „Excellence in Business to Business – Logistics & Infrastructure“ sowie „Design Thinking“ wurde der „CargoTracer“ jeweils mit dem Winner-Label prämiert.

Die BPW Gruppe erforscht, entwickelt und produziert alles, was den Transport bewegt, sichert, beleuchtet, intelligent macht und digital vernetzt. Weltweit ist die Unternehmensgruppe mit ihren Marken BPW, Ermax, HBN, HESTAL und idem telematics ein bevorzugter Systempartner der Nutzfahrzeug-Branche für Fahrwerke, Bremsen, Beleuchtung, Verschließ- und Aufbautentechnik, Telematik sowie weitere wichtige Komponenten für Truck, Trailer und Bus. T

Transportunternehmen bietet die BPW Gruppe umfassende Mobilitätsdienste. Sie reichen vom weltweiten Servicenetz über Ersatzteilversorgung bis zur intelligenten Vernetzung von Fahrzeug, Fahrer und Fracht. Die inhabergeführte Unternehmensgruppe beschäftigt aktuell 7.200 Mitarbeiter in über 50 Ländern und erzielte 2017 einen konsolidierten Umsatz von 1,48 Mrd. Euro.

www.bpw.de

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