Terminal Service Austria: Mit Vielfalt stark und resilient

Trotz der schwierigen Wirtschaftslage erzielten die sieben KV-Terminals der ÖBB-Infrastruktur AG im Jahr 2024 ein deutliches Wachstum.

Terminal Service Austria: Mit Vielfalt stark und resilient Bild: ÖBB-Emilie Darrer / Renate Glisic und Sabine Ujhelyi.

In ihrem Geschäft geht es um Zeit, Geld und Effizienz. Deshalb kommen Dr. Renate Glisic und Sabine Ujhelyi gleich zur Sache. Die zwei starken Frauen im Geschäftsbereich Terminal Service Austria (TSA) der ÖBB-Infrastruktur AG kombinieren die Strategie des Wachstums durch Innovation mit der klaren Positionierung des Unternehmens. Sie definieren TSA als neutralen und diskriminierungsfreien Betreiber von fünf UKV- und drei ROLA-Terminals im Bundesgebiet. Qualität ist für sie der entscheidende Faktor. Auf der Zukunftsagenda stehen Maßnahmen für die Digitalisierung der Prozesse und für die Erweiterung des Leistungsspektrums ganz oben.

Allein der Umschlag von Containern, Wechselaufbauten und Sattelaufliegern als Geschäftsmodell sei längst zu wenig, befinden Renate Glisic und Sabine Ujhelyi im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung. Aus dieser Sichtweise heraus ist Terminal Service Austria in den letzten Jahren vielseitiger geworden. So bieten die UKV-Terminals in Wolfurt, Wels, Wien Süd und Fürnitz (Villach Süd) auch Dienstleistungen in den Bereichen Containerreparatur, Stuffing und Depotbewirtschaftung an. In St. Michael in der Obersteiermark befindet sich das Kompetenzzentrum für die Aufbereitung von intermodalen Transporteinheiten. Die Standorte der Terminals für die Rollenden Landstraßen befinden sich in Wels, Wörgl und Brennersee.

2024 haben die rund 250 Mitarbeitenden von Terminal Service Austria 731.339 TEU sowie rund 215.660 LKWs (ROLA) abgefertigt. Das ist ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diesem deutlichen Wachstum liegen neue Zugsprodukte auf den Verbindungen Wien Süd – Fiorenzuola (IT) via Villach, Wels – Lübeck, Polen – Wels sowie Geleen – Wels – Wien Freudenau zugrunde. Als weiteren Wachstumsfaktor nennt Renate Glisic die generell besser ausgelasteten Zugprodukte der Zugbetreiber. Auch 2025 liege man gut im Rennen, stellt die Geschäftsbereichsleiterin von TSA fest. Mit ein Grund dafür sei die Verstärkung der Vertriebsleitung: seit Mai 2025 ergänzen sich Bettina Tomsich und Thomas Przybilovszki in der Leitungsfunktion als Top-Job-Tandem.

Parallel dazu treibt das TSA-Team die Digitalisierung der Prozesse an fünf UKV-Standorten voran. Dazu wird das Terminal Operating System am 22. Juni auf die Weiterentwicklung KLV 4.0 umgestellt. „Für unsere Kunden bedeutet das, noch mehr relevante Informationen, schnellere Durchläufe, stabilere Planungssicherheit und damit eine höhere Wirtschaftlichkeit“, sagt Renate Glisic. Die Maßnahmen zur Automatisierung und Erweiterung des Leistungsportfolios erachtet sie als alternativlos. Ohne Containerreparaturen gewinne ein KV-Terminal keine Linienreedereien als Kunden. Die seien aber essentiell sowohl für die Geschäftsmodelle der Zugbetreiber als auch der Güterbahnen. Große Wachstumschancen sieht die TSA-Managerin im kontinentalen Verkehr, wofür die einzelnen Terminalstandorte allerdings beträchtliche Abstellflächen für die Sattelauflieger benötigten.

Die nächsten Jahre stehen bei Terminal Service Austria im Zeichen der Kapazitätserweiterung bei den UKV-Terminals. Dafür werden fünf neue Künz-Portalkrane für die Standorte Wien Süd (2), Wels (2) und Wolfurt (1) im Wert von 32,6 Mio. EUR angeschafft. Ebenso enthalten ist die Modernisierung von zwei Bestandskranen in Wien und Wolfurt. Dadurch entsteht ein Verbund von teilautomatisierten UKV-Drehscheiben mit ferngesteuerten Umschlagvorgängen. Das erhöht die Sicherheit für die Mitarbeitenden bei gleichzeitiger Steigerung der Leistungskennzahlen. In Wien Süd wächst die Jahreskapazität von derzeit 380.000 TEU auf 547.000 TEU, in Wels von 356.000 TEU auf rund 500.000 TEU. Für Wolfurt und Villach Süd befinden sich die Detailplanungen in der Ausarbeitung. Aber auch hier stehen bei Terminal Service Austria die Zeichen auf Wachstum!

https://infrastruktur.oebb.at

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