Die Kombiverkehr KG musste im Jahr 2024 Sendungsrückgänge hinnehmen. Der Frankfurter Operateur beförderte insgesamt rund 780.000 Container, Wechselbehälter und Sattelauflieger beziehungsweise rund 1,5 Mio. TEU. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Volumenverlust von circa fünf Prozent.
Auf das nationale Netzwerk entfielen rund 180.000 Sendungen (-3 Prozent), international wurden etwa 600.000 Sendungen (-6 Prozent) transportiert. Durch die Beförderung auf der klimafreundlichen Schiene sparten die Kunden des Unternehmens gegenüber reinen Straßentransporten 1,12 Mio. Tonnen CO2 ein.
Auch Kombiverkehr spüre die Auswirkungen der tiefsten Wirtschaftsflaute, die die Dimension der Krise von 2008/2009 bei Weitem überschritten habe, erklärt Geschäftsführer Armin Riedl. Neben der geringeren Nachfrage stellten Bauarbeiten auf der Schieneninfrastruktur im Rahmen der Generalsanierung das Unternehmen vor Herausforderungen.
„Die vielen Bautätigkeiten gehen leider zu Lasten der Qualität und führen oft zu weiteren Zugverspätungen, was wir sehr bedauern“, beklagt Geschäftsführerkollege Heiko Krebs. „Unsere Kunden erwarten von uns zu Recht eine gute Performance, dafür werden wir weiter hart kämpfen und uns bei den Leistungslieferanten verstärkt einsetzen“, kündigt er an.
Kombiverkehr verzeichnete zeitweise 10 bis 15 Prozent Zugausfälle. Der Schwerpunkt der Infrastrukturarbeiten lag auf dem nationalen Netz. Aktuell ist die Rheintalstrecke wieder gesperrt, was auch die Relation Rotterdam/Duisburg–Mortara betrifft. Was die internationalen Verkehre angeht, ist seit mehreren Wochen die Tauernstrecke zwischen Salzburg und Villach von Bauarbeiten betroffen. Generell führen Baustellen zu Umleitungsverkehren, die mit höheren Kosten verbunden sind, sowie zu einer Reduzierung der Frequenz.
Trotz der angespannten Situation hat Kombiverkehr 2024 neue Zugprodukte eingeführt und damit die Transportkorridore von und nach Rotterdam beziehungsweise von und nach Spanien sowie Skandinavien gestärkt. Zum Jahreswechsel kam ein Zug zwischen Duisburg und Hallsberg in Schweden dazu. Gleich im Jänner 2025 wurde die Schienenverbindung zwischen Norddeutschland und Italien reaktiviert. Seitdem gibt es wieder einen Direktzug zwischen Lübeck und Verona mit zwei Rundläufen pro Woche.
„Der Kombinierte Verkehr braucht die vollständige Befreiung des Vor- und Nachlaufs von der Maut, wie es auch die EU-Kommission im Entwurf der EU-KV-Richtline vorschlägt“, appelliert Armin Riedl. „Wer seine Sendungen umweltfreundlich befördert, sollte von einem entsprechenden Bonus profitieren.“
Die 1969 gegründete Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG entwickelt, organisiert und vermarktet ein internationales Schienennetz im intermodalen Verkehr für Spediteure und Transporteure. Die 150 Mitarbeitenden des Unternehmens haben 2023 einen Umsatz von 435,2 Mio. EUR erwirtschaftet.
