Im Güterbeförderungsgewerbe machen die Ausgaben für Treibstoff einen wesentlichen Teil der betrieblichen Gesamtkosten aus. Allein die CO2-Bepreisung schlägt mit rund 14 Cent Mehrkosten pro Liter Diesel zu Buche.
„Im Sinne der Wirtschaftlichkeit und um die flächendeckende Versorgung zu garantieren, sollte diese Mehrbelastung für unsere Betriebe refundiert werden“, fordert Markus Fischer, Fachverbandsobmann des Güterbeförderungsgewerbes in der Wirtschaftskammer Österreich. Ein solcher sogenannter „Gewerbediesel“ würde wesentlich dazu beitragen, die Versorgungssicherheit weiter zu gewährleisten.
Diese Unterstützung sei dringend erforderlich, da der durchgehende Umstieg auf neue Antriebsformen derzeit noch in der Ferne liege. „Aufgrund der allseits bekannten Probleme – wie Fahrzeugpreise, die Verfügbarkeit und Ladeinfrastruktur – sind wir als Branche noch auf den Diesel angewiesen. Ein moderater und planbarer Treibstoffpreis heißt für uns, die Transformationsprozesse vorantreiben zu können“, erklärt Markus Fischer.
Der Fachverbandsobmann bringt noch einen weiteren Faktor ins Spiel: Zwei Drittel aller Transportleistungen in Österreich liefen über die Straße ab. Vor allem die ersten und die letzten 80 Kilometer jeder Lieferung würden per Lkw zurückgelegt, rechnet er vor.
„Lkw-Transporte gewährleisten somit eine flächendeckende Versorgung mit Gütern. Ohne eine Entlastung für die Branche steht die Versorgungssicherheit am Scheideweg. Darüber muss sich die Politik im Klaren sein: Vor allem im ländlichen Bereich nimmt man bei der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs gefährliche Engpässe in Kauf“, warnt Markus Fischer.
Das Güterbeförderungsgewerbe in Österreich umfasst 12.000 konzessionierte Unternehmen und Kleintransporteure. Die Branche ist Arbeitgeber für insgesamt zirka 80.000 unselbständig Beschäftigte.

