Aufgrund der hohen Energiekosten, die im globalen Wettbewerb nicht mehr konkurrenzfähig sind, werden heuer in Europa zahlreiche Chemiewerke schließen. Um die daraus zu erwartenden Transportverluste auszugleichen, fokussiert sich der Schweizer Logistikdienstleister Bertschi auf den Märkten des Kontinents intensiver auf die Abwicklung von Chemieimporten, die erheblich zunehmen dürften. Die im Vorjahr stark ausgebauten multimodalen Lager- und Transportinfrastrukturen in Antwerpen und Rotterdam werden – in Kombination mit dem dichten intermodalen Schienennetz ab den europäischen Häfen – diese Strategie unterstützen.
Ein weiteres zentrales Thema, dem sich der Logistikdienstleister im Jahr 2025 widmen wird, ist die Nachhaltigkeit. Bertschi will seine führende Position als Logistiker für erneuerbare Energien und rezyklierte Chemikalien ausbauen. Das Unternehmen plant die nächsten Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050.
Ab 2026 werden Elektro-Lkw auf den Markt kommen, die in Europa für den Transport von Gefahrgütern in Tankcontainern auf der Straße zugelassen sind. Bertschi plant, die Elektro-Ladeinfrastruktur an einem ersten europäischen Standort bis 2026 auf diese neue Nachhaltigkeitschance vorzubereiten.
Bei der dynamischen Ausrichtung auf die neuen Bedürfnisse der sich weltweit rasch verändernden Logistik der chemischen Industrie wurden bedeutende Fortschritte gemacht. Das neu eröffnete Antwerpener Zomerweg-Terminal hat sich zu einer leistungsstarken Drehscheibe für Chemieimporte aus Übersee nach Europa entwickelt.
Die 60.000 m² große KV-Anlage liegt strategisch günstig in Europas größtem integrierten Chemie-Produktionscluster und konzentriert sich auf die Lagerung von Gefahrgütern (DG) und Nicht-Gefahrgütern in Isotanks sowie trimodalen Dienstleistungen per Bahn, Binnenschiff und Lkw. Ausgestattet mit hochmodernen Lager-, Heizungs- und multimodalen Transportlösungen wurde das Terminal mit Blick auf nachhaltige, globale Lieferketten konzipiert.
2024 hat die Bertschi Gruppe einen Umsatz von 1,01 Mrd. CHF (1,07 Mrd. EUR) erwirtschaftet, was einem Umsatzwachstum von fünf Prozent entspricht. Im vergangenen Jahr wurden 90 Mio. CHF in die globale Expansion, in den Bau neuer multimodaler Logistikinfrastrukturen in den beiden großen europäischen Häfen Antwerpen und Rotterdam sowie in die Digitalisierung investiert. Insgesamt erzielte die Bertschi Gruppe ein positives Finanzergebnis – allerdings auf deutlich geringerem Niveau als in den Vorjahren.

