2024 hat die Schweizer Hupac Gruppe rund 949.000 Straßensendungen bzw. 1,82 Mio. TEU im Kombinierten Verkehr Straße/Schiene sowie im maritimen Hinterlandverkehr befördert. Im Vorjahresvergleich war das ein leichter Rückgang um 26.000 Sendungen oder 2,6 Prozent.
Im Kerngeschäft des transalpinen Verkehrs durch die Schweiz konnte Hupac den Verkehr trotz der Kapazitätseinschränkungen im Gotthard-Basistunnel stabil halten (-0,2 Prozent). Die Unterbrechung des Leitungswegs via Modane und Netzwerksanpassungen im Nordosten Italiens führten zu einem starken Rückgang der transalpinen Verkehre via Frankreich und Österreich. Der nicht-transalpine Verkehr mit den Märkten West-, Nordost- und Südost-Europa blieb mit einem kleinen Minus von 1,2 Prozent weitgehend stabil.
Neben dem konjunkturell bedingten Rückgang der Verkehrsnachfrage sei der problematische Zustand des Schienennetzes in Deutschland der Hauptgrund für die hinter den Erwartungen zurückbleibende Verkehrsentwicklung, so das Unternehmen. Essentiell wäre Hupac zufolge ein güterverkehrsfreundliches Bauen, wie es sich kürzlich bei der Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim bewährt hatte.
„Eine Umleitungskapazität von 80 Prozent ist das absolute Minimum, um ein Abwandern des Güterverkehrs auf die Straße zu verhindern“, rechnet Hupac-CEO Michail Stahlhut vor. „Bei erheblichen Mehrkosten erwarten wir ein Entgegenkommen des Infrastrukturbetreibers. Denn die aktuelle Performance-Misere ist das Resultat einer strukturellen Vernachlässigung und Unterfinanzierung in der Vergangenheit.“
Hupac ergreife einige Maßnahmen, um die Resilienz und Stabilität des Angebots zu erhöhen: „Seit Anfang 2025 führen wir einen Teil unserer Verkehre zwischen Belgien und Italien über Frankreich statt über Deutschland. Damit begegnen wir dem Risiko von Unregelmäßigkeiten und erhöhen die Zuverlässigkeit“, so Michail Stahlhut. Weitere Diversifizierungen für Umleitungsverkehre, wie etwa das Vorhalten von Reservekompositionen oder der Einsatz von Reserve-Lokführern, seien in Vorbereitung.
Infrastrukturseitig setze sich Hupac für die Einrichtung von Abstellgleisen entlang des Nord-Süd-Korridors durch die Schweiz ein, beispielsweise in Basel, Karlsruhe, Offenburg und Chiasso: „Eine wichtige Maßnahme, um die Auswirkungen von Störungen zu reduzieren und den Verkehrsfluss aufrecht zu erhalten“, betont Michail Stahlhut.
Hupac verfolgt weiterhin die Strategie zur Weiterentwicklung des Kombinierten Verkehrs. „Im laufenden Jahr rechnen wir mit der Inbetriebnahme des neuen Terminals Piacenza und des Terminals Barcelona, nächstes Jahr folgt der Terminal Milano Smistamento“, kündigt Hans-Jörg Bertschi, Präsident des Verwaltungsrats, an.
