Am südlichen Stadtrand von Wien hat die ÖBB-Infrastruktur im Auftrag des Infrastrukturministeriums in den vergangenen drei Jahren das neue multifunktionale Güterzentrum Wien Süd errichtet. Aufgrund der zentralen Lage an drei europäischen Kernnetzkorridoren markiert der Standort eine bedeutende internationale Drehscheibe für den Import und Export.
Am 5. Dezember wurde das neue Güterzentrum in einer feierlichen Zeremonie durch Jörg Leichtfried, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG, Jozef Vasak von der Europäische Kommission, Maria Vassilakou, Vizebürgermeistern von Wien, Karl Wilfing, Verkehrslandesrat von Niederösterreich, und Alois Schedl, Vorstandsdirektor der Asfinag, eröffnet.
Das Verkehrsministerium und die ÖBB investierten rund 246 Mio. Euro in den Bau des Güterzentrums Wien Süd. Auf einem Gelände von 55 Hektar, das entspricht der Größe von 77 Fußballfeldern, entstand eine hochmoderne Güterumschlagsanlage mit schwerpunktmäßiger Ausrichtung auf Transporte im Kombinierten Ladungsverkehr Straße – Schiene.
Der neue Hauptbahnhof für Güter liegt im Süden von Wien, an der Schnittstelle zwischen der Pottendorfer Eisenbahnlinie und der Außenring Schnellstraße S1. Das Güterzentrum ist ein wesentlicher Knotenpunkt für Verbindungen zur Nordsee und zum Schwarzen Meer sowie für die Bahnanbindungen an die großen Adriahäfen. Es soll Wiens Rolle als Drehscheibe für Gütertransporte von beziehungsweise nach Süd- und Osteuropa – in weiterer Folge auch nach Übersee – festigen.
Mit der Inbetriebnahme des Güterzentrums Wien Süd stärken Verkehrsministerium und ÖBB den Wirtschaftsstandort Österreich und schaffen zusätzlich einen leistungsfähigen Terminalstandort in der Ostregion. Ein Vorteil dieser Großinvestition ist unter anderem die Verringerung der innerstädtischen Zug- und Verschubfahrten sowie des innerstädtischen Lkw-Verkehrs.
„Ich will so viel Verkehr wie möglich von der Straße auf die Schiene verlagern. Das erfordert eine leistungsfähige Bahn-Infrastruktur. Mit dem neuen Güterterminal in Wien können wir im Vollausbau jährlich bis zu 220.000 Lkw-Fahrten von der Straße holen“, sagte Verkehrsminister Jörg Leichtfried bei der Eröffnungsfeier. Experten zufolge bewirkt der Güterterminal Inzersdorf bereits im Jahr 2017 die Verlagerung von rund 60.000 Lkw-Fahrten auf die Schiene.