Die afrikanische Luftfrachtindustrie baut ihre Kapazitäten durch weitere Investitionen zur Verbesserung der Effizienz stetig aus. Die Daten der International Air Transport Association (IATA) für die weltweiten Luftfrachtmärkte zeigen, dass die Fluggesellschaften auf dem Kontinent 2024 ein Nachfrageplus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet haben. Auch für heuer wird ein Wachstum prognostiziert.
Ein Grund für die positive Entwicklung ist die schnell wachsende Mittelschicht. Daraus ergibt sich ein erhöhter Bedarf an Frachtdiensten für hochwertigere Waren aus der ganzen Welt.
Als weitere Ursache gilt die rasche Ausbreitung des elektronischen Handels. Es wird erwartet, dass dieser Markt von 2025 bis 2029 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 8,46 Prozent bis 2029 einen geschätzten Wert von 56,03 Mrd. USD erreichen wird.
Darüber hinaus verzeichnet der afrikanische Luftfrachtsektor ein starkes Wachstum bei der Ausfuhr von Schnittblumen. Länder wie Kenia, Äthiopien und Tansania stehen an der Spitze dieser Entwicklung, wobei allein auf Kenia etwa 40 Prozent aller in Europa verkauften Pflanzen entfallen.
Auch andere verderbliche Waren, wie frisches Obst und Gemüse oder Meeresfrüchte, prägen mittlerweile den afrikanischen Luftfrachtverkehr. Kenia, Äthiopien und Südafrika sind wichtige Exporteure, insbesondere nach Europa und in den Nahen Osten. Das hat zu verstärkten Investitionen in Kühlladungseinrichtungen und in die Koordination der Kühlkette auf afrikanischen Flughäfen geführt. Auch der Transport von Arzneimitteln, insbesondere von Impfstoffen, nimmt in Afrika zu.
Viele afrikanische Länder investieren allerdings auch in die Verbesserung ihrer Hafeninfrastruktur, wodurch die Seefracht hinsichtlich Kosten und Kapazitäten wettbewerbsfähiger wird. Dieser Umstand könnte eine Herausforderung für die Luftfracht darstellen, insbesondere bei Massengütern und nicht verderblichen Waren, bei denen Kosteneffizienz entscheidend ist.
