Stillstand auf dem Main-Donau-Kanal: Nachdem am 5. Juni ein Fahrgastschiff mit dem Unterhaupt der Schleuse Riedenburg havariert ist, wodurch große Schäden am Schleusentor entstanden sind, musste das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Schleuse, die nur über eine Kammer verfügt, für die Schifffahrt sperren. Mit einer Wiederfreigabe für den Verkehr nach erfolgter Reparatur vor Ende nächster Woche ist derzeit nicht zu rechnen.
„Die Sperrung der Schleuse bedeutet einen massiven Schaden für die Güterschifffahrt. Angesichts der derzeit vorherrschenden guten Auftragslage für das Gewerbe in diesem Fahrtgebiet und im Hinblick auf die zu erwartenden fallenden Wasserstände, ist auch ein großer volkswirtschaftlicher Schaden zu befürchten. Die Versorgung der Agrar-, Montan- und Düngemittelindustrie sowie der Baustoffbranche wird durch die tagelange Schleusensperrung gefährdet“, warnt Martin Staats (MSG), Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB). Auch Schwerguttransporte im Main-Donau-Raum, die das marode Straßennetz signifikant entlasten, kommen durch die Beeinträchtigung zum Erliegen.
Kollisionen mit Bauwerken der Wasserstraßeninfrastruktur, die oftmals gravierende Folgen für die gesamte Schifffahrt auch weit über das jeweilige Fahrtgebiet hinaus haben, traten in den letzten Monaten häufiger auf. Martin Staats weist daher auf die Bedeutung der Aus- und Fortbildung im Binnenschifffahrtsgewerbe hin.
„Es muss sichergestellt sein, dass in der Binnenschifffahrt hervorragend ausgebildetes und geschultes Personal zum Einsatz kommt. Gerade auch während länger anhaltender Niedrigwasserperioden, auf die wir uns als Gewerbe künftig wohl vermehrt einstellen müssen, sind sehr gute nautische Kenntnisse für ein sicheres Navigieren – auch bei nicht optimalen Verhältnissen – ein absolutes Muss“, so der BDB-Präsident.