Vor 135 Teilnehmern machte der Port of Antwerp-Bruges am 15. Mai in Budapest auf sein breites Leistungsspektrum für die Wirtschaft in Zentral-, Ost- und Südosteuropa aufmerksam. Man sehe gute Chancen für die Vertiefung der Geschäftsbeziehungen mit ungarischen Industrie-, Handels- und Logistikunternehmen, verkündeten die Gastgeber Philippe Beaujean und Walter Holzhammer bei einer Abendveranstaltung.
Dabei wurde explizit auf den Bahnshuttle auf der Verbindung von Zeebrugge nach Budapest und retour hingewiesen. Das Produkt von ÖBB Rail Cargo Operator bietet aktuell drei Rundläufe in der Woche für den Transport von kontinentalen und maritimen Sendungen. Noch gibt es auf den Zügen freie Kapazitäten.
Unter den Verantwortlichen des Port of Antwerp-Bruges herrscht Klarheit, dass vor allem die Adriahäfen eine starke Position in Ungarn besetzen. Sie erkennen aber durchaus Potenzial für die Akquise von Ladung – zum Beispiel auf den Transportrelationen mit dem Vereinigten Königreich. Hier möchte man ein Stück des Kuchens gewinnen.
Philippe Beaujean beleuchtete im Gespräch mit der Fachpresse die Verlagerung der Investitionstätigkeit in Europa in die CEE/SEE-Region. Die Großindustrie und internationalen Handelsketten bräuchten zuverlässige Verbindungen für die Beschaffung und Distribution von Gütern. Hierfür wolle der Port of Antwerp-Bruges mit privaten Partnern neue Bahnverbindungen entwickeln, quasi als Gegenstück zu den Diensten per Binnenschiff entlang der Rhein-Achse.
In diesem Zusammenhang schwebt den Spezialisten im Port of Antwerp-Bruges die Einrichtung einer „Cool Chain“ von/nach CEE vor Augen. So könnten Obst und Früchte in Reefer Containern nach Ungarn befördert und in der Gegenrichtung Batterien für E-Autos exportiert werden.
Port of Antwerp-Bruges hat das erste Quartal 2025 mit einem Gesamtgüterumschlag von 67,7 Mio. Tonnen beendet, was einem Rückgang von 4,0 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr entspricht. Dieser Abschwung ist hauptsächlich auf einen starken Rückgang im Massengutverkehr zurückzuführen, während das Segment Container ein Wachstum von 4,5 Prozent bei den TEU verzeichnete. Dadurch ist der Marktanteil in der Hamburg-Le Havre-Range auf 30,5 Prozent gestiegen.
Mit einem Gesamtumschlag von 278 Mio. Tonnen pro Jahr zählt Port of Antwerp-Bruges zu den wichtigen Drehscheiben für den weltweiten Handel und die Industrie. Der Hafen ist Sitz von 1.400 Unternehmen und beheimatet den größten integrierten Chemie-Cluster Europas. Damit sorgt er direkt und indirekt für insgesamt 164.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von rund 21 Mrd. EUR.
Der Hafen möchte nicht nur seinen Wachstumskurs fortsetzen, sondern auch die Position als logistische, maritime und industrielle Plattform nutzen, um den Übergang zu einer kreislauforientierten und kohlenstoffarmen Wirtschaft anzuführen. Gemeinsam mit der Hafengemeinschaft, den Kunden und anderen Partnern sucht Port of Antwerp-Bruges aktiv nach innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft.
Die Hafenstandorte Antwerpen und Zeebrugge werden von der Hafenbehörde Antwerpen-Brügge betrieben, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, mit der Stadt Antwerpen und der Stadt Brügge als Anteilseignerinnen. Das Hafenunternehmen beschäftigt rund 1.800 Mitarbeitende.
