Mehr Fördermittel für den Einzelwagenverkehr auf der Schiene

Neugestaltung der jährlichen Förderung von 100 Mio. Euro soll 100.000 Lkw-Fahrten zusätzlich auf die Schiene bringen

Mehr Fördermittel für den Einzelwagenverkehr auf der Schiene

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Hafen Wien hat Infrastrukturminister Gerald Klug am 11. Mai gemeinsam mit Wolfgang Niessner, Vorstandsvorsitzender der Gebrüder Weiss Holding AG, und dem Verkehrsexperten Walter Brenner die Pläne der Bundesregierung zur Erhöhung des Wirkungsgrades der bmvit-Förderungen beim Einzelwagenverkehr ab 2018 aufgezeigt.

„Wir haben bei der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn ambitionierte Ziele. Wir wollen den Schienenanteil bis 2030 von einem Drittel auf 40 Prozent steigern. Die Reform des Fördersystems für den Schienengüterverkehr in Österreich spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mit den geplanten Änderungen zugunsten der Einzelwagenverkehre bringen wir im Jahr 100.000 Lkw-Fahrten mit 157 Mio. Nettotonnenkilometer zusätzlich auf die Schiene“, erläuterte Gerald Klug.

Der Einzelwagenverkehr macht den größten Teil des Schienengütertransports in Österreich aus. Aus einer neuen Studie, die diesen Schwerpunkt aufgreift, geht hervor, dass der Gütertransport im Hauptnetz, also zwischen Knotenpunkten, schon jetzt vielfach günstiger ist als der Transport auf der Straße. Die höchsten Kosten für Unternehmen fallen für den Weg zum ersten Knotenpunkt und danach, für den Weg vom letzten Knotenpunkt zum Ziel an.

„Wir wollen, dass unsere Förderungen optimal wirken und bestmöglich auf die Bedürfnisse der Unternehmen abgestimmt sind. Deshalb werden wir zukünftig verstärkt die Teilstrecken zwischen den Unternehmen und den Knotenpunkten fördern“, sagte der Minister und stellte für die Zeit ab 2018 die Einführung eines einheitlichen Fördersatzes von 22,07 Euro pro 1.000 Tonnenkilometer in Aussicht.

„Durch eine stärkere Berücksichtigung der Kostenstruktur von Einzelwagentransporten und Transporten über kurze Distanzen kann – bei gleichem finanziellen Mitteleinsatz – die dreifache Förderwirkung erzielt werden“, erklärte Walter Brenner die Ergebnisse der Studie, die von der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft (SCHIG) durchgeführt wurde.

Der Bereich in dem die Kosten für den Schienen- beziehungsweise den Straßentransport eng beieinander sind, liegt bei den meisten Transporten zwischen 120 und 300 Kilometern Entfernung. Die Studie empfiehlt daher, genau in diesem Bereich, in dem der Kostenvergleich erst durch Förderungen zu Gunsten der Schiene ausfällt, unterstützend einzugreifen.

Die Notwendigkeit, den Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, betonte auch der Vorstandsvorsitzende der Gebrüder Weiss Holding AG, Wolfgang Niessner. „Österreich ist verpflichtet, definierte Umweltziele zu erreichen. Allein in diesem  Sinne ist das neue Förderkonzept des Infrastrukturministeriums zu begrüßen. Mehr Transport auf der Schiene bedeutet weniger Emissionen. Außerdem erweitern wettbewerbsfähige Bahn-Lösungen für Logistiker die Möglichkeiten bei der Auswahl des jeweils geeignetsten Transportmittels.“

Das Infrastrukturministerium (bmvit) fördert den Schienengüterverkehr in Österreich jährlich mit 100 Millionen Euro. Das derzeit laufende Förderprogramm muss 2018 erneuert werden.

www.bmvit.gv.at

 

 

Werbung