Hamburger Hafenbahn schafft 34 Abstellplätze für Lokomotiven

Neue Lokservicestelle setzt Maßstäbe und sorgt für mehr Kapazität im Hinterlandverkehr auf der Schiene

Hamburger Hafenbahn schafft 34 Abstellplätze für Lokomotiven

Mit einem symbolischen ersten Spatenstich hat die Hamburg Port Authority (HPA) am 24. April die Arbeiten für die neue Lokservicestelle der Hafenbahn (Railway Infrastructure) offiziell begonnen. Als Teil des Hafenbahnhofs Alte Süderelbe entsteht am Dradenauer Deichweg ein moderner Service-Komplex mit Lok-Abstellflächen, Werkstatt, Tankstelle sowie Büro- und Sozialräumen. Ziel des Infrastruktur-Projektes ist es, unnötige Leerfahrten von Lokomotiven zu vermeiden. Dadurch werden das Schienennetz und die Umwelt entlastet.

An einem durchschnittlichen Werktag verkehren etwa 200 Züge von und zum Hamburger Hafen. Damit verbunden sind derzeit oft Fahrten alleinfahrender Lokomotiven zu Sozial- und Wartungseinrichtungen außerhalb des Hafens. Diese Leerfahrten beanspruchen die ohnehin stark genutzten Streckenabschnitte zwischen Hafen und der Region Harburg zusätzlich. Perspektivisch wird der Bahnverkehr zunehmen. Mit der neuen Lokservicestelle will die HPA die Anzahl der Lokleerfahrten deutlich reduzieren.

Die Anlage bietet, vergleichbar mit einem Auto-Parkhaus, in nebeneinander angeordneten Abstelltaschen Parkmöglichkeiten für 32 Lokomotiven. Herzstück ist eine 80 mal 75 Meter große Schiebebühnenanlage, mit deren Hilfe die Schienenfahrzeuge auf die Parkposition bewegt werden.

Die Lokservicestelle steht allen 135 Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), die das Streckennetz der Hamburger Hafenbahn befahren, zur Verfügung. Neben den Abstellflächen wird auch eine zweigleisige Lokwerkstatt errichtet, die von der Firma ajax Loktechnik betrieben wird. Zudem entstehen Büroflächen, welche die EVU auch für Wagendisposition und Zugabfertigung nutzen können, sowie Ruhe- und Sozialräume für Triebfahrzeugführer und den Rangierdienst. Außerdem können Diesel-Lokomotiven betankt werden. Die Servicestelle soll Ende 2017 den Dienst aufnehmen, die Lokwerkstatt steht voraussichtlich ab Frühjahr 2018 zur Verfügung.

„Mit dem Bau der Lokservicestelle wird die Netzkapazität der Hafenbahn weiter gestärkt. Die HPA leistet so einen wichtigen Beitrag, um die wirtschaftliche Attraktivität für die EVU im Hamburger Hafen weiter zu steigern“, sagt Tino Klemm, Chief Financial Officer und Member of Management Board der HPA. „Gleichzeitig schont das Konzept nachhaltig die Umwelt, da viele Lokleerfahrten vermieden werden.”

Die neue Lokwerkstatt im Hamburger Hafen fördert zusätzlich die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts. „Dies wird erreicht durch eine schnelle, flexible und qualitativ hochwertige Instandsetzung vor Ort, wodurch die Verfügbarkeit der Lokomotiven steigt und die Kosten für die EVU sinken“, erläutert Maja Halver, Geschäftsführerin der ajax Loktechnik GmbH & Co. KG.

Die neue Lokservicestelle: Daten und Fakten

Lokabstellplätze: 34 (32 an der Schiebebühne; 2 separat)
Maße Schiebebühnenanlage: 80 x 25 Meter
Maße Schiebebühne: 5 x 25 Meter
Dieseltankstelle: 100.000 Liter Fassungsvermögen
Gleislänge: 1.940 Meter
Gleisabschlüsse: 35 (mit Prellböcken)
Besandungsanlage für Loks: Siloturm mit 25 Kubikmetern Bremssand
Anzahl der Weichen: 11 (elektrisch gestellt)
Anzahl der Signale: 10
Gleisschotter: 4.000 Tonnen
Erdbewegung für Neubau: 50.000 Tonnen

Die Lokwerkstatt, betrieben von der Firma ajax Loktechnik, verfügt über zwei jeweils 25 Meter lange Werkstattgleise (aufgeständert), ein Abstellgleis (25 Meter) sowie einen Deckenlaufkran mit 10 Tonnen Tragkraft. Gesamte Fläche des Werkstattgebäudes: 32 Meter Länge, 25 Meter Breite, 12 Meter Höhe.

www.hafen-hamburg.de

 

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