2019 verzeichnet der Hafen Antwerpen im siebten Jahr in Folge ein deutliches Wachstum. Das Gesamtfrachtaufkommen stieg um 1,3 Prozent auf 238 Mio. Tonnen. Auch wenn einige Branchen aufgrund wirtschaftlicher Faktoren belastet sind, entwickelt sich der belgische Hafen insgesamt sehr gut.
Insgesamt konnte der Hafen Antwerpen seine Position als Frachtdrehkreuz auf internationaler Ebene stärken. Insbesondere im Containerumschlag hat Antwerpen mit 11,87 Mio. TEU und einem Plus von 6,9 Prozent Marktanteile gewonnen – von 27,5 Prozent auf 28,2 Prozent. Gleichzeitig stieg das Gesamtvolumen im Trockenschüttgut-Segment um 3,4 Prozent auf 13,5 Mio. Tonnen.
Beim Stückgut hingegen, mit Stahl als wichtigstem Produkt, waren die Folgen der weltweiten Turbulenzen deutlich spürbar, so dass insgesamt ein Rückgang von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen war. Auch im Bereich Flüssiggut war das Volumen 2019 mit minus 4,4 Prozent auf 72,5 Mio. Tonnen rückläufig, was vor allem auf die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und die Schwankungen der Ölpreise zurückgeführt wird.
Im diesem Jahr wurden zudem große Investitionen in den Chemie- und Logistiksektor angekündigt. Neben einer Rekordsumme von 3 Mrd. Euro durch INEOS in den Antwerpener Chemie-Cluster hat 2019 auch die Nutzung des Dampfheiz-Netzwerks ECLUSE begonnen. Darüber hinaus nahm ExxonMobil einen neuen Delayed Coker in Betrieb und weitere Akteure wie BASF, Borealis und Standic investierten in den Standort Antwerpen.
Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen, erklärte: „Wir nutzen die Technologie und das Know-how, das wir im Hafen haben, um den Weg zu einem klimaneutralen Hafen zu ebnen. In naher Zukunft werden wir Schlepper testen, die mit nachhaltigem Methanol-Wasserstoff betrieben werden. Weitere interessante Wege, die wir erforschen, sind Carbon Capture & Utilization und Carbon Capture & Storage sowie Möglichkeiten der Wiederverwendung von Kohlenstoff in Kreislaufprozessen“. Zudem sollen im Hafen verschiedene nachhaltige Brennstoffe nebeneinander verfügbar sein.
„Ein wachsender Hafen ist ein Hafen in Bewegung und wir wollen die Verkehrsverlagerung in Zukunft weiter ausbauen. Im vergangenen Jahr wurden 24 Mio. Tonnen Güter auf der Schiene transportiert. Das sind 7 Prozent des gesamten Frachtaufkommens. Bis 2030 wollen wir diesen Anteil auf 15 Prozent verdoppeln. Auch die Pipelines spielen eine immer wichtigere Rolle“, sagte Jacques Vandermeiren abschließend.
Als zweitgrößter Hafen Europas ist Antwerpen eine wichtige Lebensader für die belgische Wirtschaft: Mehr als 300 Liniendienste zu mehr als 800 Destinationen gewährleisten die weltweite Anbindung. Der Hafen Antwerpen schlägt jährlich rund 224 Millionen Tonnen internationale Seefracht um und beherbergt den größten integrierten (Petro-)Chemiecluster Europas. Der Hafen Antwerpen schafft direkt und indirekt insgesamt rund 143.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von fast 20 Milliarden Euro.
Die Antwerp Port Authority ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung des öffentlichen Rechts („NV van publiek recht“) mit der Stadt Antwerpen als alleinigem Gesellschafter. Sie beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter. Der Hafendezernent Marc Van Peel ist Aufsichtsratsvorsitzender der Antwerp Port Authority, Jacques Vandermeiren CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung, die für die tägliche Geschäftsführung zuständig ist.