Nach dem erfolgreichen Testbetrieb im Vorjahr wird die Österreichische Post ihre Lkw-Flotte noch im ersten Halbjahr 2024 vollständig von Diesel auf Hydrotreated Vegetable Oils (HVO) umstellen. Dabei handelt es sich um einen erneuerbaren Treibstoff, der aus Abfällen, Fetten, pflanzlichen Reststoffen und Pflanzenölen hergestellt werden kann.
„Mit dem Einsatz von HVO läuten wir die nächste Phase der gelb-grünen Zukunft ein. Nach dem erfolgreichen Testbetrieb haben wir entschieden, noch im ersten Halbjahr 2024 all unsere 180 Lkw mit diesem erneuerbaren Treibstoff zu betanken. HVO ist eine wichtige Brückentechnologie und ein enormer Hebel, mit dem wir pro Jahr mehrere tausend Tonnen CO2 einsparen können“, erklärt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG.
Laut Herstellerangaben können mit HVO im Vergleich zu fossilem Diesel über den Produktlebenszyklus hinweg bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Bei einem jährlichen Verbrauch von rund sechs Millionen Litern Diesel hat die Post damit einen großen Hebel, um Emissionen im Schwerlastverkehr einzusparen.
HVO kann ohne technische Umrüstung in modernen Dieselmotoren eingesetzt werden und wurde bereits von allen Lkw-Herstellern der Post-Flotte – Iveco, MAN, Volvo – für den Einsatz freigegeben, was eine rasche Umsetzung ermöglicht. Seit Anfang des Jahres werden die ersten 60 Post-LKW mit HVO betankt, bis Ende März sollen es rund 120 sein. Zum Ende des ersten Halbjahres wird die gesamte Flotte von 180 Lkw vollständig auf HVO umgestellt sein.
In der Hochlaufphase 2024 werden etwa vier Millionen Liter Diesel durch HVO ersetzt, im Vollbetrieb werden es rund sechs Millionen Liter Diesel pro Jahr sein. Bezogen wird der HVO-Treibstoff über die Tankstellenpartner Eni, MMM, OMV und Turmöl. Durch langfristige Lieferverträge und eine Bindung an den Dieselpreis rechnet die Post mit keinen nennenswerten Mehrkosten durch die Umstellung.
Auf dem Weg zum emissionsfreien Schwerlastverkehr will das Unternehmen so rasch wie möglich weitere Zukunftstechnologien auf die Straßen bringen und testen. Bereits Ende des ersten Halbjahres werden zwei E-Lkw in Betrieb genommen, die dann zwischen dem Logistikzentrum in Wien-Inzersdorf und dem Flughafen Wien-Schwechat pendeln. Am Gelände des Logistikzentrums entstehen zwei Schnellladestation-
Etwas herausfordernder stellt sich die Situation bei Wasserstoff-Lkw dar. Hier sind derzeit nur wenige Modelle in Kleinserien auf dem Markt. Auch die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff – Erzeugung mit erneuerbaren Energien – ist in Österreich noch sehr begrenzt. Je nach Verfügbarkeit strebt die Post für 2024 oder 2025 den Test eines Wasserstoff-Lkw an.