Anfang Februar geben der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco und die US-amerikanische Technologiefirma Plus den Startschuss zu einem interessanten Projekt. Die beiden Unternehmen testen in Deutschland auf öffentlichen Straßen einen hochautomatisierten Lkw auf seine Tauglichkeit für autonomes Fahren. Wie Iveco mitteilt, wolle man mit den Probefahrten Daten sammeln, um den Betrieb des Fahrzeugs zu validieren und mit der Planung der Werksproduktion zu beginnen.
Die von Iveco und Plus entsprechend ausgerüsteten Lkw sind mit Radar, Lidar und Kameras sowie Lokalisierungs- und Mappingtechnik ausgestattet. Mittels Deep-Learning-Modellen ist das Hightech-System in der Lage, Bodenobjekte und Straßenstrukturen zu erkennen. Auch das Verhalten von Fahrzeugen in der Umgebung soll es vorhersagen können.
Die Tests auf öffentlichen Straßen, die nun in Deutschland anlaufen, werden in den kommenden Monaten auf Österreich, Italien und die Schweiz ausgeweitet. Damit wollen die Unternehmen für jedes Land wichtige Daten gewinnen, um die Funktionalitäten der autonomen Fahrtechnologie von Plus kontinuierlich zu erweitern. Denn die spezifischen Straßen- und Fahrbedingungen einzelner Regionen setzen die hochautomatisierten Lkw vielen Gelände-, Straßenneigungs-, Wetter- und Fahrszenarien aus.
„Deutschland nimmt eine Vorreiterrolle im Bereich des autonomen Fahrens ein. Daher freuen wir uns, unser Testprogramm auf öffentlichen Straßen in einem Land zu starten, das sich seit langem für technologische Innovationen und Sicherheitslösungen wie hochautomatisierte Lkw einsetzt“, erklärt Marco Liccardo, Chief Technology & Digital Officer, bei Iveco. Den Test bezeichnete er als einen „bedeutenden Schritt“, um hochautomatisierte Lkw auf den Markt zu bringen.
„Reale Bedingungen sind ein unschätzbarer Teil der Erprobung und Validierung unserer Technologie, während wir unser autonomes Fahrprodukt für den kommerziellen Einsatz in Europa vorbereiten“, erklärt Shawn Kerrigan, COO und Mitbegründer von Plus. Angesichts des Fahrermangels könne die hochautomatisierte Fahrlösung PlusDrive auch „dazu beitragen, die Verkehrssicherheit, die Nachhaltigkeit und die Probleme der Rekrutierung und -bindung von Fahrern zu verbessern, mit denen Flottenbetreiber in der Region konfrontiert sind“, sagt Shawn Kerrigan.
