Als erstes privates Eisenbahnverkehrsunternehmen legte die LTE Austria kürzlich eine Standortbilanz im Zusammenhang mit ihren CO2-Emissionen offen. Mit Unterstützung der steirischen Landesregierung wurde eine Studie erstellt, die alle Prozesse im Zusammenhang mit Emissionen des Unternehmens erfasst, von den Transportvorgängen mit unterschiedlichen Ladeeinheiten über den Energieverbrauch in den Büros, den Betriebsmitteln, bis zu den Geschäftsreisen und der An/Abreise der Mitarbeitenden zu und vom Büro.
Im Beobachtungszeitraum 2019 erwirtschaftete die LTE-AT mit 84 Mitarbeitenden einen Umsatz von beinahe 60 Mio.Euro. Die Betriebsleistung gliedert sich bei 5.800 Zugfahrten in 2,7 Mio. Tonnen netto, bzw. 1,7 Mio. Zug-Kilometer. In der Standortbilanz wurde herausgefunden, wo sich im Unternehmen die wesentlichen CO2-Quellen verstecken.
In Summe zeigt die Emissionsbilanz der LTE-AT folgendes Bild: Die Treibhausgas-Emissionen des Gesamtunternehmens summieren sich auf 3.659,76 Tonnen CO2e. Davon kann die Emissionsmenge der Elektrolokomotiven in der Höhe von 2.970 Tonnen CO2e jedoch wieder abgezogen werden, da die LTE-AT ihren Bahnstrom aus erneuerbarer Energie bezieht. Somit sind rund 81,1 Prozent der CO2-Emissionen „klimaneutral“.
Die verbleibenden rund 690 Tonnen CO2 würden – unter der Annahme einer möglichen CO2-Abgabe von 30 Euro pro Tonne – dem Unternehmen Kosten von 20.700 Euro pro Jahr verursachen. Dieser Aufgabe stelle man sich gerne, wird bei der LTE-AT betont.
Andreas Mandl, CEO der LTE-group, meint dazu: „Der Lkw-Verkehr verursacht mehr als 15-mal so viel Treibhausgase wie der Bahnverkehr und ist für rund 44 Prozent der Emissionen des Straßenverkehrs verantwortlich. Hingegen stammen mehr als 90 Prozent der benötigten Energie im Schienengüterverkehr aus erneuerbarer Energie. Darüber hinaus muss die Wettbewerbsverzerrung zwischen Straße und Schiene öffentlich dargestellt und beendet werden.“
Daher appelliert die LTE-AT, den Ausbau und die Instandhaltung der bestehenden Schieneninfrastruktur voranzutreiben. Zusätzlich fordert Andreas Mandl mehr Fördermittel für den Schienenverkehr, Vorgaben für den verpflichtenden Transport bahnaffiner Güter auf der Schiene und – für den Bereich der Straßentransporte – die Einhaltung von sozialen und infrastrukturellen Standards, wie Lenk- und Ruhezeiten sowie das Einhalten von Tempolimits und Schadstoff-Grenzwerten. Erst dann könne man von einem fairen Wettbewerb mit Benefit für die Umwelt sprechen.