Frigologo: „Ein Profiteur der Krise sieht anders aus!“

Die Grundversorgung der Zentralläger von Supermarktketten treibt die Fixkosten des Lebensmittellogistikers in die Höhe

Frigologo: „Ein Profiteur der Krise sieht anders aus!“ Bild: Frigologo

Der Lebensmittelhandel in Österreich ist so organisiert, dass die Lieferanten, also zum Beispiel Molkereien, Backwaren- oder Wurstfabriken, für die Belieferung der Zentralläger verantwortlich sind. Der Handel selbst verfügt über keine Beschaffungslogistik. Damit die Läger auch in Krisenzeiten voll sind, bedarf es täglich externen Logistikaufwandes.

„Sieben Tage die Woche muss rund um die Uhr fachkundiges Personal in streng getrennten Schichten und Zonen zur Verfügung stehen, um die Grundversorgung sichern zu können. Ein sehr kostenintensives Modell, aber zum Schutz des Personals nicht anders organisierbar“, erläutert der Frigologo-Gründer und Eigentümer Fritz Herzog.

Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln bis ins hinterste Tal treibt die Fixkosten des Logistikers in die Höhe. Außerdem kommt es durch den Wegfall der Bereiche Tourismus und Gastronomie zu einem Umsatzrückgang von 30 Prozent.

Eine weitere Herausforderung sind die stark schwankenden Mengen (Stichwort „Hamsterkäufe“), die eine vernünftige Planung nahezu unmöglich machen. „An manchen Tagen müssen die Mitarbeitenden bis zu ihren physischen Grenzen arbeiten; und dann gibt es Tage, an denen 30 Prozent unter der Durchschnittsmenge bestellt werden, da sich die Haushalte im Überfluss eingedeckt haben“, berichtet Fritz Herzog.

Kurzarbeit hilft den Unternehmen zwar. Kapazitäten an Lagerfläche und Transportraum können aber kurzfristig nicht abgebaut werden, sondern und müssen aufgrund der hohen Mengenschwankungen ständig bereitstehen. Mit einer Normalisierung der Umsätze rechnet der Unternehmer frühestens im Jahr 2022.

Die 1991 von Fritz Herzog gegründete Frigologo Lebensmittellogistik GmbH mit Hauptsitz in Seekirchen in Salzburg ist einer der größten Komplettanbieter in der temperarturgeführten Lebensmittellogistik in Mittel- und Osteuropa. Mit Standorten in Seekirchen, Wien, Sattledt, Graz, Budapest und Ljubljana bietet das in Privatbesitz befindliche Unternehmen Transport, Beschaffung, Lagerhaltung, Kommissionierung, Cross Docking und Mehrwertdienste.

Mehr als 320 Mitarbeitende erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 79 Mio. Euro. Die Gesamtlager- und Umschlagsflächen belaufen sich auf rund 60.000 m². Zu Jahresende 2019 waren insgesamt 240 Frigologo-Lkw auf Europas Straßen im Einsatz.  

www.frigologo.com

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