Handelskonflikte, Klimawandel und Digitalisierung sind die aktuellen Herausforderungen aus der Sicht eines Seehafens. Alles zusammen beeinträchtigt auch die Abläufe in den globalen Logistikketten. Darüber bestand Einigkeit unter der Teilnehmern einer Podiumsdiskussion auf zwei Veranstaltungen der Reihe „logistics talk“ von bremenports am 26. September im Cargo Center Graz und im Saturn Tower in Wien.
Auf den beiden Veranstaltungen wurden den zahlreich erschienenen Vertretern der österreichischen Speditionen, Reedereiagenturen, Containeroperateure und Güterbahnen die zuletzt umgesetzten oder in der Planung befindlichen Projekte zur Lösung der Herausforderungen im Bereich der Hafeninfrastruktur und Hinterlandverkehre vorgestellt. Letztere erfahren in der Neuwagenlogistik zu 85 Prozent und im Segment Container zu über 50 Prozent eine Abwicklung auf der Schiene.
Als verbesserungswürdig bezeichnete Stefano Cotugno von der Schenker&Co AG das Angebot an Fernost-Liniendiensten von und in die bremischen Häfen. Derzeit bestehe im Segment Container ein Übergewicht zugunsten der Amerika-Linien. Das erwschwere den Bahnoperateuren die Organisation und Abwicklung von Rundlaufverkehren auf der Schiene.
Für die bremische Hafenwirtschaft war Österreich auch 2018 ein bedeutender Markt. 1,8 Mio. Tonnen Güter mit Verladestellen oder Endbestimmungen in der Alpenrepublik passierten die Kaianlagen in Bremen und Bremerhaven. Das bedeutet ein Plus von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mit 1,6 Mio. Tonnen blieb der österreichische Seefrachtenmarkt via Bremen/Bremenhaven in der Berichtsperiode – wie schon in den vorangegangenen Jahren – stark von den Exporten geprägt. Der Containerversand von und nach Österreich stand in der Berichtsperiode für 172.000 TEU (+ 5%) gut. Wöchentlich verkehren mehr als 60 Blockzüge zwischen den Containerterminals in Österreich und den bremischen Häfen.