Auf Initiative von Verkehrsminister Jörg Leichtfried fordern acht Länder in einem gemeinsamen Brief an die EU-Kommission einheitliche Standards im Bereich der Fahrzeugsicherheit: Neue Technologien wie Rundum-Kameras sollen vor allem für die Risikogruppe Lkw eine verbesserte direkte Sicht bringen.
„Ein großes Problem bei Lkw ist der tote Winkel. Kleinere Verkehrsteilnehmer wie Autos, Motorräder oder Fußgänger werden übersehen, mit verheerenden Folgen. Auf Europas Straßen sind Lkw unterwegs, die einen blinden Fleck von über drei Metern haben. Und das obwohl die besten Lkw-Modelle bereits einen kompletten Rundumblick gewährleisten. Hier braucht es einheitliche Standards in ganz Europa“, betont der Verkehrsminister.
Die EU überarbeitet derzeit die Verkehrssicherheitsanforderungen für Fahrzeuge. Gemeinsam mit seinen EU-Amtskollegen und -kolleginnen fordert Jörg Leichtfried die Europäische Kommission auf, noch heuer konkrete Vorschläge vorzulegen. Das soll dazu beitragen, die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 in ganz Europa zu halbieren. Im vergangenen Jahr kamen auf Europas Straßen rund 26.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, etwa 4.000 davon bei Unfällen mit Lkw.
Die Fahrzeuge am Markt variieren sehr stark, was die Sichtverhältnisse angeht. Die schlechtesten Lkw-Modelle haben mehrere tote Winkel von jeweils bis zu 1,90 Metern, andere haben gar keinen. Für eine umfassende direkte Sicht werden entweder schon bei der Produktion Fahrzeugkabinen eingebaut, die einen Rundumblick ermöglichen, oder die Lkw im Nachhinein mit Kamerasystemen ausgerüstet.
„Neue Technologien wie 360-Grad-Bordkameras helfen tödliche Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern zu verhindern“, so der Verkehrsminister, der dazu in Österreich ein Pilotprojekt ins Leben gerufen hat. 15 Lkw und Busse werden dabei mit einem Assistenzsystem ausgestattet, das den Lenkerinnen und Lenkern Rundumsicht ermöglicht und vor Kollisionen mit Autos, Radfahrerinnen und Fußgängern warnt.