Weltbank Gruppe: Österreich verliert Attraktivität als Logistikstandort

Neuester Bericht der Weltbank Gruppe zum Logistikleistungsindex (LPI) stellt 160 Länder auf den Prüfstand und macht Deutschland zum Spitzenreiter Die Lücke zwischen den Ländern mit den besten und schlechtesten Leistungen bezüglich der Handelslogistik ist trotz einer langsamen Konvergenz seit 2007 weiterhin recht groß. Verantwortlich für diese Diskrepanz ist die weiterhin bestehende Komplexität von logistikbezogenen Reformen […]

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Neuester Bericht der Weltbank Gruppe zum Logistikleistungsindex (LPI) stellt 160 Länder auf den Prüfstand und macht Deutschland zum Spitzenreiter

Die Lücke zwischen den Ländern mit den besten und schlechtesten Leistungen bezüglich der Handelslogistik ist trotz einer langsamen Konvergenz seit 2007 weiterhin recht groß. Verantwortlich für diese Diskrepanz ist die weiterhin bestehende Komplexität von logistikbezogenen Reformen und Investitionen in den Entwicklungsländern. Das geht aus einem neuen Bericht der Weltbank Gruppe hervor.
Der Bericht mit dem Titel „Connecting to Compete 2014: Trade Logistics in the Global Economy“ beurteilt 160 Länder hinsichtlich einer Reihe von Handelsmetriken, darunter Leistung des Zolls, Infrastrukturqualität und Rechtzeitigkeit von Lieferungen. Die Daten stammen aus einer Umfrage unter mehr als 1.000 Logistikfachleuten. Die für den internationalen Handel zuständige Abteilung der Weltbank Gruppe erstellt den Logistikleistungsindex (Logistics Performance Index, LPI) seit 2007 etwa alle zwei Jahre.
„Der LPI hat das Ziel, eine relativ komplexe Realität zu erfassen: Attribute der Logistikkette“, so Dr. Jean-François Arvis, leitender Transportökonom und Gründer des LPI-Projekts. „In Ländern mit hohen Logistikkosten ist oft nicht die Entfernung zwischen Handelspartnern, sondern die Zuverlässigkeit der Logistikkette der wichtigste Faktor für diese Kosten.“
Im LPI-Bericht für 2014 weist Deutschland die weltweit beste Logistikgesamtleistung auf, gefolgt von den Niederlanden und Belgien. Österreich ist um elf Plätze auf Rang 22 abgerutscht. Somalia hatte den niedrigsten Wert. Wie in früheren Ausgaben stellt der Bericht 2014 fest, dass Länder mit hohen Einkommen die zehn Länder mit den besten Logistikleistungen stellen. Unter den Ländern mit niedrigen Einkommen wiesen Malawi, Kenia und Ruanda die höchsten Leistungen auf.
Der Bericht für 2014 ergibt, dass Länder mit niedrigen, mittleren und hohen Einkommen unterschiedliche Strategien verfolgen müssen, um ihre Logistikleistungen zu verbessern. In Ländern mit niedrigen Einkommen werden die größten Zunahmen in der Regel durch Verbesserungen der Infrastruktur und bei grundlegenden Fragen der Grenzkontrolle erzielt. Das könnte zum Beispiel die Reform einer Zollbehörde umfassen, bedeutet aber zunehmend die Verbesserung der Effizienz anderer an der Grenze tätigen Behörden einschließlich solcher, die für sanitäre und phytosanitäre Kontrollen zuständig sind. Oft sind verschiedene Ansätze erforderlich.
„Man kann nicht einfach nur Infrastruktur schaffen, ohne Fragen der Grenzverwaltung anzugehen“, erläutert Jean-François Arvis. „Es ist schwierig, alles richtig zu machen. Die Projekte werden immer komplizierter und haben immer mehr Beteiligte.“
www.worldbank.org/de/…/logistics-performance-index-gap-persists

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