Porto Central: Port of Rotterdam Authority und TPK Logistica beabsichtigen Bau eines Tiefseehafens „auf der grünen Wiese“ im industriellen Herzen Brasiliens
Am 29. April unterzeichneten die Port of Rotterdam Authority und TPK (Terminal Presidente Kennedy) Logistica einen Vertrag zu einem gemeinsamen Unternehmen in Vitória in Brasilien für die Entwicklung des Porto Central, eines neuen Hafens in Brasilien. TPK Logistica gehört einer brasilianischen Unternehmensgruppe mit großen Erfahrungswerten im Bergbau, Bau und Offshore-Bereich.
Das Projekt wird „auf der grünen Wiese“ im südlichsten Teil des Staates Espirito Santo im industriellen Herzen Brasiliens gebaut. Der industrielle Tiefseehafen ist für den Handel mit Öl, Gas, Trockenschüttgut, Containern und Stückgut bestimmt. Der Hafen wird außerdem als Zentrale für den wachsenden Offshore-Sektor dienen.
In nächster Zeit wird das bestehende Marktinteresse definiert und die erforderlichen Genehmigungen werden eingeholt. Hauptaufgabe der Hafenbehörde wird es sein ihre weitreichende Erfahrung und das Wissen im Bereich der Hafenentwicklung zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung über die Investition wird an späterer Stelle gefällt.
Rund 30 Mio. Tonnen Fracht werden pro Jahr zwischen Brasilien und dem Hafen Rotterdam befördert, wobei Eisenerz traditionell mit Abstand die Hauptgütergruppe darstellt. Das macht den Hafen Rotterdam für Brasilien zum wichtigsten in Europa. Andere Güterarten die von Brasilien im niederländischen Hafen einlangen umfassen Erdölprodukte, chemische Grundprodukte und Fruchtsäfte. Fleisch, Obst und Autoteile sind für den Transport im Container geeignet.
Die Port of Rotterdam Authority ist seit 2010 in Brasilien aktiv, als der Auftrag von der brasilianischen Regierung erging beratend für eine Studie zur Neugestaltung des Hafensektors in Brasilien, der 34 öffentliche Häfen entlang der 8.000 km langen Küste umfasst. Die Hafenbehörde betreibt seit 2012 einen eigenen Standort in São Paulo, wird aber weiterhin das Gemeinschaftsunternehmen in Vitória auch von Rotterdam aus intensiv unterstützen. Aktuell arbeiten vier Mitarbeiter der Hafenbehörde in Brasilien.
