Metalltechnische Industrie in Österreich weiter im Abwärtssog

Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, negative Ergebnisse, sinkende Investitionen, Stellenabbau und Standortverlagerungen.

Metalltechnische Industrie in Österreich weiter im Abwärtssog Bild: Metalltechnische Industrie

Im vergangenen Jahr 2024 verzeichnete die 1.100 Betriebe der Metalltechnische Industrie in Österreich einen realen Produktionsrückgang von 7,8 Prozent (preisbereinigt). Das entspricht einem Wert von 3,2 Mrd. EUR. Bereits im Jahr 2023 musste die Branche ein  Minus von 8 Prozent (preisbereinigt) hinnehmen.

Im Jahr 2024 betrug der erwirtschaftete Produktionswert 45,2 Mrd. EUR, was einem Viertel der gesamten Industrieproduktion Österreichs entspricht. Die Exporte gingen um 7,3 Prozent zurück, die Exportquote lag bei knapp 78 Prozent.

Die Zahl der Beschäftigten sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent. Die Branche geht davon aus, dass seit Mitte 2023 rund 8.000 Arbeitsplätze in der Metalltechnischen Industrie abgebaut werden mussten.

„Wir sind zu teuer und haben deshalb wichtige Marktanteile auf den Weltmärkten verloren. Produktionen werden ins Ausland verlagert, den Unternehmen fehlt der Spielraum für Investitionen und der Wohlstand sinkt“, stellt Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, fest.

Laut einer aktuellen Blitzumfrage unter den Mitgliedsbetrieben rechnen die Verantwortlichen auch für das laufende Jahr mit einem Produktionsrückgang von durchschnittlich 3,6 Prozent. Damit würde die Branche das dritte Rezessionsjahr in Folge erleben.

Jede zweite Firma erwartet laut der Umfrage für 2025 ein negatives EBIT, 46 Prozent planen Standortverlagerungen oder setzen diese bereits um. Die Lohnstückkosten sind in Österreich seit dem Jahr 2005 um 27 Prozent stärker gestiegen als in der Eurozone, was zu einem nachhaltigen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit geführt hat.

www.metalltechnischeindustrie.at

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