Geschäftschancen sowie gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Gemeinsamkeiten bzw. auch Herausforderungen standen im Zentrum der gestern abgehaltenen „Japan Businesstalks“. Zu der Veranstaltung hatten ecoplus International gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) und der Industrieellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) in das Raiffeisenhaus Wien geladen.
„Als drittwichtigster Fernmarkt für Niederösterreich ist Japan ein stabiler und wertschätzender Handelspartner – das ist gerade in turbulenten Zeiten wichtig. Unsere Exporte nach Japan wuchsen im 1. Halbjahr 2024 sogar um über sieben Prozent. Insbesondere in Bereichen wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Energie und Forschung, bleibt Japan ein zukunftsträchtiger Kooperationspartner“, erklärte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Man wolle die blau-gelben Unternehmen bestmöglich unterstützen, um das volle Potenzial des japanischen Marktes zu nutzen. „Das tun wir in enger Abstimmung mit der WKNÖ und der IV-NÖ. Daher fahren wir im Mai mit einer großen Delegation nach Japan, wo natürlich auch der Besuch der Weltausstellung in Osaka auf dem Programm steht“, kündigte Johanna Mikl-Leitner an.
Nach Jahren der Stagnation wächst die japanische Wirtschaft wieder. Insbesondere exportierende Unternehmen entwickeln sich dynamisch. In Bereichen wie Fertigungs- und Robotertechnologie, Elektronik, Automotive & Mobilität zählen japanische Unternehmen zur Weltspitze.
Darin sieht Michaela Roither, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Niederösterreich, große Chancen: „Die österreichische Industrie ist global vernetzt und exportorientiert – Japan bzw. Asien spielen dabei eine wesentliche Rolle. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es besonders wichtig, neue Märkte zu erschließen und Handelsbarrieren abzubauen statt neue Hürden zu errichten. Denn genau das schafft Wachstum und sichert Arbeitsplätze.“
Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, ergänzt: „Japan ist ein Riesenmarkt, der viele Chancen bietet, aber auch sehr herausfordernd ist. Umso wichtiger ist die geballte Unterstützung in Niederösterreich, aber insbesondere vor Ort mit unseren AußenwirtschaftsCentern in Tokio und Osaka.“
Im Rahmen des „Japan Businesstalks“ wurden die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Niederösterreich und Japan aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Prof. Wolfgang Mazal vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Wien und Sabine Grubmüller, Geschäftsführerin Bösendorfer Klavierfabrik, gaben Einblicke in die japanische Kultur, Gesellschaft und Arbeitswelt. Michael Otter, Leiter Außenwirtschaft Austria, Jürgen Nussbaum, CSO der Riegl Laser Measurement Systems, und Robert Angel, CEO SMC Österreich, sprachen über Wirtschaft und Handel aus Unternehmersicht.
